Ausgezeichnet, aber noch verbesserungsfähig

Den jüngst eroberten Spitzenplatz "als bester Fernwanderweg Deutschlands" wollen die Macher des Saar-Hunsrück-Steigs unbedingt behaupten. Deshalb haben sie am Freitag ein Konzept vorgestellt, wie die Qualität der 180-Kilometer langen Strecke zwischen Mettlach und Trier beziehungsweise Idar-Oberstein bis zur Neu-Zertifizierung 2009 verbessert werden soll.

 Eine von vielen Sehenswürdigkeiten auf dem Saar-Hunsrück-Steig: Der „beste Fernwanderweg Deutschlands“ führt auch an der Burg Grimburg bei Hermeskeil vorbei. Foto: Moritz Attenberger

Eine von vielen Sehenswürdigkeiten auf dem Saar-Hunsrück-Steig: Der „beste Fernwanderweg Deutschlands“ führt auch an der Burg Grimburg bei Hermeskeil vorbei. Foto: Moritz Attenberger

Hermeskeil/Thalfang/Losheim. Rund 70 000 Besucher im ersten Jahr nach der Eröffnung, dazu der werbewirksame Ritterschlag als "bester Fernwanderweg Deutschlands" - nach diesen Erfolgen hat der Saar-Hunsrück-Steig eine "hervorragende Startposition", betont Daniela Schlegel-Friedrich, Vorstandsvorsitzende des Naturparks Saar-Hunsrück als Projektträger. Aber: "Die Konkurrenz ist groß und wird noch wachsen", sagt die Merzig-Waderner Landrätin.Deshalb müsse das Niveau des 180 Kilometer langen Wegs nicht nur erhalten, sondern ausgebaut werden. Organisatorisch habe man deshalb in Absprache mit allen 13 Anrainer-Kommunen die Qualitätssicherung und das Marketing für den Steig in eine Hand gelegt. Zentral gesteuert werden diese Aufgaben nun vom Projektbüro am Wander-Infozentrum in Losheim mit dessen Leiter Achim Laub. "Wichtige strategische Entscheidungen wie die Frage, wie viel Geld künftig in den Steig investiert wird, fallen aber in der Vollversammlung", betont Schlegel-Friedrich. In diesem Gremium sind die Kommunen, der Naturpark, die Kreise und die Touristik-Organisationen der Region vertreten.Vor dem Hintergrund der politischen Diskussionen um die anteilige Finanzierung der Kosten für Qualitätssicherung und Marketing in den zurückliegenden Monaten sei man den Kommunen zwar entgegengekommen. 160 000 Euro pro Jahr müssten für diese Posten aber ausgegeben werden. Pro Kommune wird laut Schlegel-Friedrich demnach ein Betrag von 8500 Euro angefordert. "Das ist der finanzielle Beitrag, der dauerhaft nötig sein wird", sagt sie. Für den Keller Bürgermeister Werner Angsten, der in der Vergangenheit eine zu hohe Belastung beklagt hatte, "sind das Zahlen, mit denen man arbeiten kann". Die Steig-Macher hoffen, dass auch die VG Thalfang, die bislang nur dazu bereit ist, die Hälfte der von ihr geforderten Summe zu begleichen, von ihrer bisherigen Position abrückt. Im September werden die Thalfanger VG-Gremien diese Entscheidung fällen. Klar ist laut Schlegel-Friedrich aber, "dass jemand, der dauerhaft nicht voll bezahlen will, nicht so am Steig partizipieren kann wie andere und mit Konsequenzen rechnen muss." Wie diese bei einem Nein aus Thalfang aussehen könnten, sei aber noch offen: "Dafür gibt es noch kein konkretes Szenario", sagt sie.Unabhängig davon wurde am Freitag in Losheim ein Konzept vorgestellt, wie der Weg bis zur Neu-Zertifizierung im Mai 2009 noch attraktiver gestaltet und bei der Bewertung die Punktzahl erhöht werden kann. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Streckenänderungen, die "das landschaftliche Potenzial besser erschließen beziehungsweise neue Potenziale einbringen." Laut Laub wird die Trasse dafür auf "etwa 20 bis 22 Kilometern umgelegt". In Rheinland-Pfalz wurde unter anderem bereits ein neuer Abschnitt geschaffen, der nun Aussichten auf die Riveris-Talsperre bietet statt durch den Wald zu gehen. In der VG Hermeskeil soll der Weg direkt durch die weitläufige Anlage der Burg Grimburg geführt werden. In Hoxel wird das Viadukt voll in den Steig eingebunden. Dafür wird ein Pfad genutzt, der direkt zu dem bekannten Bauwerk führt. Ein weiteres wichtiges Vorhaben wird schließlich schon Ende Juli umgesetzt: An 40 Standorten entlang der Strecke werden an den Zuwegen zu den Dörfern einheitliche Schilder aufgestellt. Sie liefern dem Wanderer alle wichtigen Informationen zu den dort ansässigen Hotels und Gastronomiebetrieben.

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