Bahn fährt 2014 durch den Hunsrück

Im Dezember 2014 sollen die ersten Züge vom Flughafen Hahn über die Hunsrückbahn in Richtung Mainz rollen. Diesen Termin nannte gestern Verkehrsminister Hendrik Hering in Mainz.

 Freie Fahrt gibt es auf der Hunsrückbahnstrecke zwischen Büchenbeuren und Morbach nur für Ausflugsverkehr (das Foto zeigt die Jungfernfahrt im Mai). Jenseits des Flughafens Hahn sollen die Schienen bis 2014 reaktiviert werden. TV-Foto: Archiv/Ilse Rosenschild

Freie Fahrt gibt es auf der Hunsrückbahnstrecke zwischen Büchenbeuren und Morbach nur für Ausflugsverkehr (das Foto zeigt die Jungfernfahrt im Mai). Jenseits des Flughafens Hahn sollen die Schienen bis 2014 reaktiviert werden. TV-Foto: Archiv/Ilse Rosenschild

Morbach/Hermeskeil. (wd/ax) 104 Millionen Euro wird die Wiederinbetriebnahme der 63 Kilometer langen Strecke zwischen dem Hahn und Langenlonsheim kosten. Ursprünglich war sie mit 85 Millionen Euro kalkuliert. Die Mittel bringt der Bund auf, das Land wird nicht zur Kasse gebeten.

Für Hering ist die Anbindung des Flughafens Hahn und damit auch von weiten Teilen des Hunsrücks an das bundesweite Schienennetz ein herausragendes Infrastruktur-Projekt und von außerordentlicher Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des Flughafens Hahn. Stündlich soll der Regionalexpress zwischen dem Hahn, der Landeshauptstadt Mainz und Frankfurt verkehren. 90 Minuten Fahrzeit benötigt der Zug vom Hahn bis Mainz, 130 Minuten zum Frankfurter Hauptbahnhof. Um die Region miteinzubinden, werden die Züge tagsüber im Stundentakt in Kirchberg, Rheinböllen, Stromberg und Langenlonsheim halten. Ausgehend von aktuell jährlich vier Millionen Passagieren auf dem Hunsrück-Flughafen rechnen die Planer des Ministeriums mit täglich 2500 Fahrgästen in den Waggons der Hunsrückbahn. Güterzüge sind zurzeit für Hering nur eine theoretische Option. "Wir gehen nicht davon aus, dass Luftfracht vom Hahn mit der Bahn weitertransportiert wird. Das ist viel zu langsam", sagte er bei der Vorstellung in Mainz.

Die Wiederinbetriebnahme der Hunsrückbahn ist das bundesweit bisher größte Reaktivierungsprojekt einer Bahnstrecke. Anfang 2010 soll der Realisierungs- und Finanzierungsvertrag unterschriftsreif sein. Nicht konkret äußern wollte sich Minister Hering zu einer Weiterführung der Hunsrückbahn in Richtung Morbach und Hermeskeil. Bisher hätten erst einige wenige Kommunen Interesse an der Reaktivierung gezeigt. Allerdings schloss Hering den Deckel dieser Akte noch nicht. Sollten weitere Gemeinden Anträge stellen, werde man sie prüfen.

Auch der von den Anrainerkommunen geplante Ankauf der Strecke zwischen Büchenbeuren und Hermeskeil ist noch nicht perfekt. Der VG-Rat Hermeskeil entscheidet erst am 9. Dezember, ob sich die Kommune mit 71 500 Euro an der Finanzierung beteiligt. Ob für die Wiederinbetriebnahme und die geplante Nutzung für Güterverkehr und Ausflugsfahrten durch die Unternehmensgruppe "Hochwaldbahn" ein Landeszuschuss fließt, ist ebenfalls fraglich.

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