Morbach/Hermeskeil. Die Befürworter für den Erhalt der Eisenbahnstrecke von Büchenbeuren bis Türkismühle haben sich in einem Verein organisiert. Am Wochenende haben sie in Hermeskeil den Verein Pro Hunsrück- & Hochwaldbahn mit Vereinssitz in Hermeskeil gegründet.
Als Vorsitzenden des Vereins haben die rund 20 Personen, die bei der Vereinsgründung anwesend waren, den Birkenfelder Patrick Pandel gewählt. Zweiter Vorsitzender ist Markus Göttert aus Unzenberg. Schatzmeister ist Tim Leist aus St. Wendel, Schriftführer Erhard Pitzius aus Überherrn.
Als Beisitzer ergänzen Alexander Wehrle aus Hoppstädten- Weiersbach, Felix Jacob aus Niederwörresbach und Ivonne Pitzius aus Überherrn den siebenköpfigen Vorstand. Damit sind drei Lokomotivführer im neuen Vorstand des Vereins vertreten, bei der Gründungsversammlung sind insgesamt sieben anwesend. Die Vision des neuen Vorsitzenden: Die Einrichtung eines saisonalen Ausflugsverkehrs mit modernen Triebwagen zwischen Büchenbeuren und Türkismühle. Einen regionalen Nahverkehr im Stundentakt bezeichnet er allerdings als utopisch. Im Mittelpunkt des neuen Vereins steht der benutzungsfähige Erhalt der Strecken in Hunsrück und Hochwald mit den vorhandenen denkmalgeschützten Gebäuden, so die Satzung. Immer wieder wird bei der Vereinsgründung der Nationalpark erwähnt, der an Pfingsten eröffnet wird. "Die Bahnlinie von Türkismühle bis Langenlonsheim umschließt sowohl den Nationalpark als auch die Naturparks Saar-Hunsrück und Soonwald-Nahe", sagt Pandel.
"Der Bau eines Fahrradwegs ist das Damoklesschwert, das über allem schwebt", ergänzt er. Vielfach werden nämlich alte Bahn-trassen in Radwege umgebaut - ein Rückbau ist dann nur noch mit hohen Kosten möglich. Bisher sei positiv, dass er in bisherigen Gesprächen nie gehört habe, dass der Erhalt der Strecke "nie funktionieren könne." Doch auch, wenn die Gleise erhalten bleiben, können Teile der vorhandenen Infrastruktur verschwinden, fürchtet Göttert: "Der Eigner könnte die elektrischen Anlagen und Signale zurückbauen."
Bei der Vereinsgründung sind ebenfalls mehrere Mitglieder des Vereins Historische Eisenbahn Hunsrück, der vor kurzem seinen Vereinssitz von Simmern nach Morbach verlegt hat, dabei. Dieser will einen Dampflokverkehr zwischen Morbach und Thalfang einrichten. Zudem hat die Vereinsgründung auch das Interesse der saarländischen Landespolitiker geweckt. Hubert Ulrich, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen im saarländischen Landtag, als auch seine Parlamentskollegin Heike Kugler von den Linken haben die Gründungsversammlung besucht, um sich ein Bild von den Zielen des neuen Vereins zu machen. Beide Landtagspolitiker treten für den Erhalt der Bahnlinie ein. "Die Eisenbahn kann ein Magnet sein", sagt Kugler. "Wir sind interessiert an der Verbindung", sagt Ulrich.
Welche Schritte plant der neue Verein? Zuerst sollen die Regularien wie der Eintrag ins Vereinsregister abgearbeitet werden. Bei den Veranstaltungen zur Einrichtung des neuen Nationalparks will sich der Verein Pro Hunsrück- & Hochwaldbahn auf der Kempfelder Wildenburg an Pfingstsonntag zusammen mit dem Verein Historische Eisenbahn Hunsrück erstmals der Öffentlichkeit vorstellen. cst
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