Balanceakt zwischen hohen Bäumen

KELL AM SEE. Eine touristische Attraktion mehr hat der Hochwaldort Kell am See ab Herbst zu bieten. Ein privater Investor wird im "Arensbruch" einen Hochseilgarten installieren. Für dieses Vorhaben gab es jetzt Zustimmung vom Ortsgemeinderat.

Wer das Abenteuer in der Natur sucht, seine Grenzen ausloten will und nichts gegen ein wenig Nervenkitzel hat, soll künftig in Kell am See voll auf seine Kosten kommen. Peter Goerke, Chef der Firma "Natur&Freizeit", die seit drei Jahren in Baumholder einen ähnlichen Parcours betreibt, hat sich den Hochwaldort als Standort für die Errichtung eines Hochseilgartens ausgesucht.Investition von 40 000 Euro

Er soll im "Arensbruch" in einem Fichtenbestand auf einer gemeindeeigenen Parzelle im Bereich des "Märchenwalds" entstehen. "Ziel ist es, dass wir im Oktober die ersten Gäste auf der Anlage haben", sagt Goerke, der die Investitionskosten auf zirka 40 000 Euro beziffert. Doch was konkret ist ein Hochseilgarten? "Man bewegt sich dort abgesichert und von ausgebildeten Trainern begleitet in der Höhe und gelangt über unterschiedliche Konstruktionen wie Seile oder Balken von Baum zu Baum", erklärt Goerke. Angesprochen werden mit diesem Angebot vor allem Aktiv-Touristen. Eine wichtige Kundenklientel sind laut Goerke aber auch Firmen, die ihre Mitarbeiter auf dem Parcours schicken, um damit das Vertrauen zum Kollegen und das Teamwork zu fördern. Nicht zuletzt diese Gruppen hat Ortsbürgermeister Markus Lehnen (CDU) im Blick, wenn er sagt: "Wir hoffen, dass der Hochseilgarten uns zusätzliche Gäste bringt und eine Bereicherung für unsere touristische Infrastruktur ist, von der beispielsweise das Feriendorf und unsere Gastronomie profitieren können." Auch der Zeitpunkt für die Verwirklichung dieses Vorhabens passt nach Auffassung des Gemeinde-Chefs ideal. Schließlich setzt Kell ohnehin darauf, dass es zum Anziehungspunkt für Aktiv-Touristen wird. "Neben dem Hochseilgarten kommen ja auch bald der Radweg und der Saar-Hunsrück-Steig. Das sind alles Geschichten, die sich wunderbar ergänzen", sagt Lehnen. Der Gemeinderat hat daher in seiner jüngsten Sitzung geschlossen der Errichtung des Hochseilgartens zugestimmt, wobei dem Dorfchef eine Feststellung wichtig erscheint: "Wir haben vorher diese Pläne mit der Forstverwaltung abgestimmt, die keine Bedenken hat. Es müssen nur einige wenige Bäume durchbohrt werden. Ansonsten ist der Hochseilgarten aber nichts, was die Natur stören würde, sondern er passt sich gut in die Natur ein." Eine reine Kopie des Hochseilgartens in Baumholder wird Goerke in Kell allerdings nicht installieren. Es gibt vielmehr einige Besonderheiten, die den Parcours in luftiger Höhe von ähnlichen Anlagen abheben. So plant der Betreiber, dass die Besucher auf drei verschiedenen Ebenen von Fichte zu Fichte "spazieren" können. Nervenkitzel in 15 Metern Höhe

In zwei Metern Höhe soll eine Station für Kinder eingerichtet werden, es gibt ein mittleres Niveau auf acht bis zehn Metern Höhe, und wer ganz hoch hinaus will und noch mehr Nervenkitzel sucht, kann 15 bis 18 Meter über dem Boden die Hindernisse bewältigen. "Damit hätten wir hier in Kell den höchsten Hochseilgarten in Rheinland-Pfalz", betont Lehnen. Reizvoll verspricht auch ein weiteres Charakteristikum bei der vorliegenden Planung des Keller Hochseilgartens zu werden. Wer ab Herbst nämlich als Spaziergänger auf dem beliebten Wanderweg zum Wassertretbecken unterwegs ist, darf sich nicht wundern, wenn er plötzlich eine Etage höher ebenfalls Menschen entdeckt. Denn ein Teil des Hochseilgartens wird später über den Hauptwanderweg geführt. "Das wird optisch eine sehr gelungene Sache werden", ist sich Lehnen schon jetzt sicher.

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