Bedroht und gefesselt

HERMESKEIL. Schreck in der Morgenstunde: Aus heiterem Himmel wurde am frühen Donnerstagmorgen eine Supermarkt-Angestellte von einem Unbekannten überfallen, beraubt und anschließend gefesselt. Sie musste dort hilflos warten, bis die Marktleiterin sie befreite.

Den gestrigen Donnerstag wird eine Angestellte der Supermarkt-Filiale Norma in Hermeskeil so schnell nicht vergessen. Als sie morgens kurz vor sieben Uhr den Markt aufschließen will, lauert ihr ein unbekannter Motorradfahrer auf. Mit geschlossenem Visier drängt er sie in den Verkaufsraum und fordert von ihr Bargeld. Die eingeschüchterte Frau händigt dem Räuber laut Polizei einen mittleren vierstelligen Geldbetrag aus, der sich im Safe befindet. Ob er sie dabei mit einer Waffe bedroht, kann die Polizei später noch nicht sagen. Opfer kommt ins Krankenhaus

Bevor der Täter flüchtet, fesselt er die Frau mit Klebeband an ein Gitter vor der Kasse. Die Mitarbeiterin muss warten, bis sie gegen acht Uhr von der Marktleiterin befreit wird. Erst danach wird die Polizei verständigt. Das Opfer erleidet einen Schock und wird vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert. Körperlich bleibt sie nach Angaben ihres Arbeitgebers allerdings unversehrt. Die Polizei leitet sofort eine Fahndung ein, die zunächst erfolglos verläuft. Gegen Mittag ist vom großen Polizeiaufgebot am Tatort nichts mehr zu sehen. Nur wenige Kunden befinden sich im Laden. "Ein Überfall soll hier passiert sein?", staunt ein älteres Ehepaar aus Züsch, das gerade einen Einkaufswagen durch die Gänge schiebt. Nein, davon wissen sie nichts. Im unmittelbar daneben gelegenen Imbiss ist der Raub bereits Tagesgespräch. "Der Täter muss die Frau regelrecht abgepasst haben", vermutet Bernd Schewerda. Wirt Jürgen Breuer wundert sich nur, dass eine Frau allein morgens die Filiale betritt: "Warum gehen die nicht zu zweit?" Er war erst gegen 9 Uhr vor Ort und hat deshalb nichts gesehen. Auch am Abend vorher sei ihm niemand Verdächtiges aufgefallen. Vorfälle wie dieser seien selten, sagt Volker Winter, Norma-Verkaufsleiter in Cochem. Im Bereich seiner Niederlassung habe es in den vergangenen zwölf Monaten keinen Raub in der Art gegeben. Cochem ist immerhin für Rheinland-Pfalz und das Saarland zuständig. Dennoch werde er die Polizei bitten, im Bereich der Filiale in den nächsten Tagen verstärkt Streife zu fahren. Der Gesuchte ist nach Angaben der Polizei etwa 1,80 Meter groß und Mitte 20. Er trug während der Tat einen dunklen Motorradhelm. Bekleidet war er mit einer dunklen Motorradjacke und einer Jeanshose. Er sprach keinen erkennbaren Akzent. Nach Zeugenaussagen soll der Täter mit einem schwarzen Motorrad mit rotem Tank geflüchtet sein. Sachdienliche Hinweise werden unter Telefon 0651/9779-2256 oder -2290 erbeten.

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