Begleiter auf dem Weg ins Leben

SCHILLINGEN. Der Kindergarten St. Albanus Schillingen wird 30 Jahre alt. Marliese Rebitschek, dienstälteste Kraft im Kindergarten, hat im Bereich Erziehung viele Veränderungen erlebt.

 30 Jahre Kindergarten Schillingen: Auch die Kleinen feierten mit.Foto: Hans Muth

30 Jahre Kindergarten Schillingen: Auch die Kleinen feierten mit.Foto: Hans Muth

"Früher wurden wir noch mit Fräulein angesprochen", erinnert sich die erfahrene Erzieherin. "Heute wissen die Kinder nicht mehr, was der Begriff Fräulein bedeutet." Die Anrede mit dem Vornamen, heute üblich, stelle bereits eine tiefere Beziehung her. Auch die Disziplinarmaßnahmen haben sich verändert. "Hatte ein Kind in früheren Zeiten über die Stränge geschlagen, konnte es passieren, dass es zur Strafe in den Flur gestellt wurde", erinnert sich Marliese Rebitschek. "Heute ist es für die Kinder die größte Strafe, wenn sie nicht in den Flur dürfen. Dort, wo man so toll toben kann und kleine Abenteuer erlebt." 1973 wurde das Gebäude errichtet. Damals waren drei Gruppen mit jeweils 25 Kindern im Haus. Seit 1985 können bis zu 100 Kinder betreut werden. Neun Erzieherinnen arbeiten momentan im Schillinger Kindergarten, der seit vier Jahren von Adelheid Durniok geleitet wird. "Mit sehr viel Freude", wie sie selbst sagt. "Erzieherin sein heißt heute, Kinder auf ihrem Weg ins Leben zu begleiten, damit sie den späteren Weg selbstständig weitergehen können. Das ist eine sehr schöne Aufgabe", betont die Leiterin, die viele Besucher zum Jubiläumsfest begrüßen konnte. Den Auftakt bildete ein Festgottesdienst unter Mitwirkung der Kindergartenkinder, der von Pastor Thomas Linnartz in der Pfarrkirche durchgeführt wurde. Der Musikverein Schillingen sorgte für die Umrahmung des Festes. Kinderschminken, Wasser- und Geschicklichkeitsspiele sowie die Anfertigung von eigenen Buttons beschäftigten die kleinen Festgäste. Schillingens Ortsbürgermeister Ludwig Bohr gratulierte zum Jubiläum: "Die Zukunft beginnt im Kindergarten. Er ist die erste Stufe in unserem Bildungssystem. Es ist sehr deutlich sichtbar, dass sich die Kinder aus Schillingen, Lampaden und Heddert hier außerordentlich wohl fühlen." Marliese Rebitschek ist überzeugt: "Solange ich auch von den großen, uns entwachsenen Kindern auf der Straße noch freundlich begrüßt werde, weiß ich, dass ich zu einer guten Kindergartenzeit beigetragen habe."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort