Belastung durch Windräder soll nicht mehr größer werden

Greimerath · Wie steht die Ortsgemeinde Greimerath zu den geplanten Windrädern bei Irsch? Darum ging es im Gemeinderat. Dort wurde an den Formulierungen einer Stellungnahme gefeilt, die man bereits 2015 zu den Plänen der Nachbarn abgegeben hatte.

 Auf dem saarländischen Teil des Judenkopfs drehen sich bereits Windräder, die vielen Greimerathern ein Dorn im Auge sind. Im Nachbarort Irsch sind sechs weitere neue Anlagen geplant. TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

Auf dem saarländischen Teil des Judenkopfs drehen sich bereits Windräder, die vielen Greimerathern ein Dorn im Auge sind. Im Nachbarort Irsch sind sechs weitere neue Anlagen geplant. TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

Foto: (h_hochw )

Greimerath. Die Verbandsgemeinde Saarburg will im Gebiet der Ortsgemeinde Irsch Flächen für neue Windräder ermöglichen. Vorgesehen sind sechs Anlagen an der Grenze zu Greimerath. Dazu sind inzwischen die Genehmigungsanträge bei der Kreisverwaltung Trier-Saarburg eingegangen, die nun ihrerseits die betroffenen Nachbarorte um Stellungnahmen gebeten hat.
Ortsbürgermeister Edmund Schmitt (FWG) erinnerte daran, dass sich der Gemeinderat im vergangenen Jahr schon ausführlich mit dem Thema befasst hat. Im Sommer 2015 habe es auch eine Bürgerversammlung in Greimerath zu den geplanten Windrädern in den Nachbarorten Irsch und Serrig gegeben. Der Rat könne sich an der schon damals verfassten Stellungnahme von Oktober 2015 orientieren, an der sich nach Meinung Schmitts "grundsätzlich nichts geändert hat".
Josef Leineweber, Mitglied der CDU-Fraktion, regte jedoch an, einige Passagen zu ändern, weil damals "einige Formulierungen zu weich" geraten seien. Fraktionskollege Herbert Martini ergänzte, dass man damals im Zusammenhang mit der Planung des Windparks Losheim-Britten am Judenkopf "blauäugig" gehandelt habe und heute "mit den Tatsachen" wie etwa der Lärmbelästigung durch die Anlagen "leben" müsse. Aufgrund dieser Erfahrungen müssten die Greimera-ther jetzt "nach jedem Hebel greifen, der uns zur Verfügung steht". Lange diskutiert wurde über die konkreten Änderungen am vorliegenden Text. Zunächst ging es um die Formulierung, dass die Beeinträchtigung der Greimerather Bürger durch Lärm und Schattenwurf der Irscher Räder "so gering wie möglich" gehalten werden müsse. Neu formuliert wurde, dass die Belastung "nicht noch größer werden" dürfe. Widerstand kam von der CDU gegen die Formulierung, dass die Ortsgemeinde bei Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben "eine positive Haltung gegenüber der Nachbargemeinde einnehmen werde". Sie wurde jedoch beibehalten mit der Begründung von FWG und SPD, dass es dabei um das freundschaftliche Verhältnis zu den Nachbarn gehe - und nicht um den Bau der Windräder. Als Kompromiss schlug die CDU vor, den Halbsatz um den Zusatz "positive Haltung wie in der Vergangenheit" zu ergänzen. Als weiterer Zusatz wurde auf Antrag der CDU ergänzt, dass man erwarte, dass die in der Anlage beigefügten Punkte zu schützenswerten Vogelarten wie dem Schwarzstorch, Fledermäusen und Bodendenkmälern beachtet werden.
Ortsbürgermeister Schmitt machte zudem klar, dass er aufgrund aktueller Entwicklungen nicht mit dem Bau der Irscher Anlagen rechne. Die geplanten Windräder würden alle in der Kernzone Saartal-Leukbachtal des Naturparks Saar-Hunsrück liegen. Für die Naturpark-Kernzonen hat die neue Mainzer Landesregierung aus SPD, FDP und Grünen in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, dass dort Windkraft tabu sein soll. Die Genehmigungsbehörden müssen nun entscheiden, wie sie mit dieser Absichtserklärung umgehen. cweb

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