Bewährungsstrafe für die Brandstifterin

HERMESKEIL/TRIER. Das Amtsgericht Trier hat die 32-jährige Rumänin, die am 11. September 2002 die von ihrem Ehemann betriebene Gaststätte "Die Alternative" in der Hermeskeiler Innenstadt in Brand gesetzt hat, zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt.

 Die Explosion schleuderte die Überreste der Fenster auf in der Nähe stehende Autos. Fußgänger kamen mit dem Schrecken davon.Foto: Jörg Pistorius

Die Explosion schleuderte die Überreste der Fenster auf in der Nähe stehende Autos. Fußgänger kamen mit dem Schrecken davon.Foto: Jörg Pistorius

Für das Gericht stand fest, dassdie Angeklagte Benzin ausgeschüttet und angezündet hat. Durch dieExplosion, die das Tag- und Nachtcafé "Die Alternative" völligzerstört hat, wurde sie selbst schwer verletzt. Der ApothekerMichael Knüttel, dessen Arbeitsplatz direkt gegenüber liegt undder Augenzeuge der Explosion wurde, holte die 32-Jährige aus dembrennenden Lokal (der TV berichtete). Ihr Verletzungen kurierte die Brandstifterin im Justizvollzugskrankenhaus Wittlich aus. Jetzt ist sie auf freiem Fuß, der Haftbefehl wurde aufgehoben. Für Ronald Schmitt, Ex-Ehemann und Wirt der "Alternative", hat das Gericht ein zu mildes Urteil gefällt. "Ich kann das nicht verstehen", so Schmitt im Gespräch mit dem TV . "Ich war der einzige Zeuge, obwohl es nachweislich noch einige andere Augenzeugen gegeben hat. Sie hat die Tat gestanden und betont, wie sehr sie das alles bedauert. Meine angebliche Untreue habe sie zu der Tat provoziert." Keine Nacht sei er zu Hause gewesen. "Schon richtig. Schließlich stand ich hinter der Theke meiner Gaststätte", so Schmitt.

Eine Wiederholung befürchtet Ronald Schmitt nicht. "Die Abschiebung ist durch, sie wird nach Rumänien zurückkehren." Doch obwohl seine "Alternative" inzwischen wieder aufgebaut worden ist und der Betrieb "besser läuft als vorher", steht der Wirt vor den Trümmern seiner Existenz. "Niemand ersetzt mir die enormen Schäden. Die Kosten der Renovierung und der Verdienstausfall während der Schließung lasten auf mir. Von ihr bekomme ich keinen Cent. Ich weiß nicht, ob ich die Alternative halten kann."

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