Bewaffneter Räuber bedroht Kunden und Angestellte

REINSFELD. Er kam maskiert und mit einer Pistole bewaffnet: Ein ganz in Schwarz gekleideter Mann hat gestern die Volksbank-Filiale in Reinsfeld überfallen. Der Täter erbeutete einen mittleren fünfstelligen Betrag und ist derzeit noch flüchtig. Verletzt wurde bei dem Bankraub niemand.

Donnerstagmorgen, 8.50 Uhr, in Reinsfeld: Drei Bankangestellten und einer Kundin fährt der Schreck in die Glieder. Ein maskierter Mann stürmt in die Schalterhalle der Volksbank-Filiale in der Brühlstraße. In der Hand hält er eine Pistole. Mit gezückter Waffe zwingt er eine Angestellte zunächst dazu, das Geld aus einem Tresor im Kassenbereich herauszunehmen, während eine weitere Kundin die Zweigstelle betritt. Auch drei weitere Mitarbeiter der Bank, die zuvor in ihren Büros saßen, werden in den Überfall verwickelt. Als dem Täter die Beute ausgehändigt wird, fordert er eine der Kundinnen auf, ihm ihren Autoschlüssel zu geben. Der Bankräuber entreißt in ihr und eilt nach draußen. Vor der Tür steigt er in den parkenden Wagen, startet den roten Mazda 2 und rast davon. Erst jetzt können die Bankangestellten den Alarm auslösen. Wenige Minuten später jagen die Streifenwagen der Hermeskeiler Polizei zum Tatort, um erste Spuren zu sichern und sofort die Fahndung einzuleiten. Nach und nach treffen in Reinsfeld weitere Beamte aus der ganzen Region ein. Einsatzleiter Eckhard Otto von der Kripo Trier richtet vor der Kirche eine Sammelstelle ein und koordiniert von dort die Ermittlungen. In der Zwischenzeit haben die Kriminalbeamten damit begonnen, die Anwohner zu befragen. "Haben Sie etwas gesehen oder gehört? Ist Ihnen ein schwarz gekleideter Mann aufgefallen? Haben sie in den letzten Tagen etwas Verdächtiges bemerkt", wollen sie von einem älteren Mann wissen. Der kann jedoch nur den Kopf schütteln. Einer Sache ist er sich jedoch gewiss: "Die Sparkasse ist vor ein paar Jahren ja schon mal überfallen worden. In der Volksbank ist bisher aber noch nie etwas passiert." Derweil müssen die Ermittler immer wieder Kunden wegschicken, die in die Bank wollen. "Tut uns leid, heute läuft hier nichts mehr", sagen sie freundlich, aber bestimmt. Eine Passantin fragt nach, was passiert sei und ist vor allem über eine Auskunft erleichtert. "Gott sei Dank ist niemand verletzt worden", meint die Frau. Das wird später auch Gerhard Holbach von der Geschäftsleitung der Volksbank "Hochwald" auf TV-Anfrage deutlich herausstellen. Zirka eine Stunde nach der Tat kann die Kripo einen ersten Ermittlungserfolg vermelden: "Wir haben den Mazda nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt gefunden", sagt Pressesprecherin Monika Peters. Vom Bankräuber fehlt aber jede Spur. Immerhin: Eine genauere Täterbeschreibung liegt jetzt vor: Demnach ist der Gesuchte zirka 1,85 Meter groß und normal bis kräftig gebaut. Laut Otto ist er 35 bis 40 Jahre alt, hat kurzes, graues Haar und als besondere Auffälligkeit "helle, blaue und stechende Augen". Bekleidet war er beim Überfall mit einer schwarzen Nike-Baseballkappe, schwarzer Jacke, schwarzer Hose und einem schwarzen Pullover, den er sich als Maske über Mund und Nase gezogen hatte. Einige Stunden später sind die Ermittler noch einen Schritt weiter: Bereits am Mittwochnachmittag ist Zeugen auf dem Parkplatz vor der Kirche ein silberner Fiat mit einem ausländischen Kennzeichen aufgefallen. Auf dem Nummernschild mit weißem Hintergrund und schwarzer Schrift soll das Kennzeichen "CVL-7208" gestanden haben. "Definitiv gesichert ist das aber nicht", betont Otto.Täterfahrzeug mit ausländischem Kennzeichen

Dass der Einsatzleiter dennoch überzeugt ist, "dass das unser Täterfahrzeug sein muss", liegt nicht nur daran, dass in dem Auto ein Mann saß, auf den die Personenbeschreibung zutreffen könnte. Wie sich herausstellt, haben zwei Zeugen auch gestern gegen 8.15 Uhr beobachtet, dass eben dieses Auto unmittelbar vor der Tat am Parkplatz vor dem Kulturhalle gestanden hatte. Zudem sei anderen Zeugen direkt vor dem Raub eine schwarz gekleidete Person aufgefallen, die mit dem Fahrrad in der Rindertanzstraße in Richtung Bank fuhr. Es habe ihn zwar niemand mit dem Fiat wegfahren sehen, sagt Otto über die Flucht des mutmaßlichen Täters. Die Ermittler gehen aber davon aus, dass der Räuber nach dem Überfall mit dem Mazda der Bankkundin in eine Parallelstraße zur Kulturhalle gefahren war und von dort 100 Meter zu Fuß zu seinem Auto gelaufen war, bevor er das Weite suchte. Hinweise: Kripo Trier, Telefon 0651/209114 oder 0651/9779-2290 sowie jede andere Polizeidienststelle.

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