Bier vom Fass, Livemusik und Omas Küche

Reinsfeld · In Reinsfeld funktioniert noch einiges, was in kleineren Orten zusehends verloren geht. Ein untrügliches Indiz ist die Remigius-Kirmes, die erneut Hunderte Besucher lockte.

 Nach dem geglückten Fassanstich stoßen Ortsbürgermeister Rainer Spies (links) und Zeltwirt Elmar Schroeder auf eine erfolgreiche Remigius-Kirmes an. TV-Foto: Ursula Schmieder

Nach dem geglückten Fassanstich stoßen Ortsbürgermeister Rainer Spies (links) und Zeltwirt Elmar Schroeder auf eine erfolgreiche Remigius-Kirmes an. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Reinsfeld. Abends geht es erst später richtig los - doch dafür wird dann bis morgens gefeiert. "Bis in die Früh' ging der Punk ab", freute sich Elmar Schroeder, Zeltwirt der Reinsfelder Kirmes, über die gute Stimmung am Freitagabend.
Offiziell eröffnet wurde das Reinsfelder Kirmeswochenende aber erst nach der Festmesse am Samstagabend. Der Holzhammer, den Ortsbürgermeister Ra iner Spies zum Fassanstich schwang, war fast so groß wie das ein wenig klein geratene Fässchen. Doch dafür klappte es auf Anhieb mit dem formellen Akt, bei dem anders als vor zwei Jahren kaum ein Tröpfchen Bier danebenzischte.
Für die Coverband Prozac war das das Zeichen, loszulegen mit der Partynacht im bereits gut gefüllten Festzelt. Die Reinsfelder Kirmes sei ein von den Leuten immer wieder gern besuchtes "Oktoberfest hier im Hochwald", kommentierte Spies. Nicht zu übersehen war das auch vor dem Zelt. Während das Kettenkarussell seine letzten Runden für den Abend drehte, versuchten einige Besucher noch ihr Glück am Schießstand oder an der Losbude.
Für Katja Willems (42) ist die Kirmes in ihrem Heimatort ein Termin, den sie sich möglichst frei hält. "Das ist ein Fest mit Tradition - und man geht eigentlich immer wieder gern hin", freute sie sich auf den Samstagabend: "Wir lassen uns jetzt mal überraschen, wie die Stimmung ist und wie die Band spielt."
Auch für jüngere Besucher - und nicht nur aus Reinsfeld - ist der Termin gesetzt: Niklas Wagner (17) aus Rascheid kommt schon deshalb gerne her, weil er bei der Reinsfelder Kirmes immer Bekannte trifft.
Die Kirmes sei schon wichtig, versicherte ein Gleichaltriger Musikvereinsaktiver, der ungenannt bleiben wollte. Es sei schön, zusammen einen trinken zu können und sich dann sonntags mit der Familie dort zu treffen.
Auf die viertägige Remigius-Kirmes stimmte ein echtes Kontrastprogramm ein. Zum 25. Weihetag der Orgel der Pfarrkirche St. Remigius Reinsfeld lockte ein Orgelkonzert mit Triers Domorganist Josef Still in das imposante Gotteshaus. Anschließend stieg dann im fußläufig entfernten Festzelt der "Kirmesrock", eine Ü40-Rock-Pop-Party mit DJ Schobi und einer Lasershow, die in die "gute alte Zeit" entführte. Als Publikumsmagnet am Sonntag erwiesen sich das deftige "Kirmesessen nach Großmutters Art". Später heizte im Festzelt der Musikverein Lyra Reinsfeld für das "Sunday-Night-Fever" ein.
Am heutigen Montag steht ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm: der "Final-Countdown" mit handgemachter Leitsgeheijer-Musik und dem Bierkrugschieben, einer Riesengaudi. urs

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