Bilanzsumme rauf - Betriebsergebnis runter

REINSFELD/HERMESKEIL. (urs) Bei der ersten Generalversammlung der im Vorjahr durch Fusion entstandenen"Volksbank Hochwald" beschlossen die Mitglieder eine Dividende von sechs Prozent.

Ein Jahr ist es her, dass sich Volksbank Hermeskeil und Raiffeisenbank Hochwald zur "Volksbank Hochwald" mit Sitz in Hermeskeil zusammengeschlossen haben. Eine Fusion, die aus Sicht des Vorstandes erfolgreich über die Bühne ging - und das trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds und des Ausbleibens wichtiger Konjunkturimpulse, wie Vorstandsmitglied Gerhard Holbach bei der Generalversammlung in der Reinsfelder Kulturhalle hervorhob. "Insgesamt könnte man sagen, die Erwartungen an die Geschäfte von morgen sind besser als an die von heute", stellte er fest. Viele Menschen seien verunsichert, würden mehr sparen und sich weniger leisten. Daher ermunterte er die Mitglieder, sich angesichts der Probleme in den staatlichen Sozialsystemen verstärkt den wichtigen Fragen der Vermögensbildung und -sicherung zuzuwenden. Das ist offenbar auch ein Wunsch seines Vorstandskollegen Hans-Werner Philipp, der die mangelnde Bereitschaft, Geld längerfristig anzulegen, ebenso ansprach wie ein Nachfrageproblem bei Förderdarlehen. Bei den Zahlen hob Philipp die um 1,8 Prozent auf 145,5 Millionen Euro erhöhte Bilanzsumme hervor. Ein Wachstum, das deutlich über dem Schnitt der Region liege. Die Kundenforderungen verzeichneten ein Plus von 2,1 Prozent. Dagegen sei bei den Kundeneinlagen (plus 0,7) im Vergleich zu den Vorjahren nur eine leichte Veränderung festzustellen. Rückläufig sei - entgegen früherer Tendenzen - die Zahl der Mitglieder, die um 1,4 Prozent auf 4176 sank. Johannes Scholand, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Voba Hochwald, sprach im Prüfungsbericht das verschlechterte Betriebsergebnis an. Der Jahresüberschuss (nach Steuern) sank von den 483 000 Euro der beiden Vorgängerbanken im Jahr 2003 auf 273 000 Euro. Ein Wert, mit dem der Vorstand allerdings zufrieden ist. Laut Holbach ist die Verschlechterung neben fusionsbedingten Gründen auf eine "deutlich höhere Steuerlast" zurückzuführen. Während die Steuern 2002 noch bei 272 000 Euro gelegen haben, seien sie 2003 mit 441 000 Euro zu Buche geschlagen. Hinsichtlich der Gewinnverwendung des Jahresüberschusses schlug der Vorstand neben Rücklagen von gesamt 133 577 Euro eine Dividende von sechs Prozent (139 573) vor. Ein Angebot, mit dem sich die 156 stimmberechtigten Mitglieder einhellig und ohne Diskussionsbedarf einverstanden erklärten. Ebenso einmütig segneten sie den Jahresabschluss 2003 und den Prüfungsbericht ab und erteilten Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung. Abweichende Meinungen kristallisierten sich lediglich bei den Wahlen zum Aufsichtsrat heraus. Die zur Wiederwahl angetretenen Hans-Peter Kolz, Reinsfeld, Michael Knüttel, Hermeskeil, und Alfons Klaeser, Kell, sahen sich einer weiteren Interessentin gegenüber. Die von Seiten der Genossenschaftler vorgeschlagene Hermeskeilerin Ute Eiden konnte sich jedoch weder gegen Kolz noch gegen Knüttel durchsetzen. Im Anschluss betrachtete Robert Müller, Direktor des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes, den Geld- und Kapitalmarkt.

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