Bildungsfragen stehen hoch im Kurs

HERMESKEIL. Für viele junge Leute ist es das erste Mal: Sie dürfen am Sonntag wählen gehen und über die künftige Zusammensetzung des Landtags entscheiden. Welche Themen sind für sie wichtig? Was halten sie von den plakativen Parolen der Parteien? Über diese und andere Fragen hat der TV mit Hermeskeiler Gymnasiasten gesprochen.

 Manche wählen am Sonntag zum ersten Mal: Schüler der Sozialkunde-Leistungskurse am Hermeskeiler Gymnasium.Foto:Axel Munsteiner

Manche wählen am Sonntag zum ersten Mal: Schüler der Sozialkunde-Leistungskurse am Hermeskeiler Gymnasium.Foto:Axel Munsteiner

"Wer von Euch geht denn am Sonntag wählen?" - Als der TV die Schüler von zwei Sozialkunde-Leistungskursen im Hermeskeiler Gymnasium dies fragt, gehen fast ein Drittel der Hände in die Höhe. Doch halt, das Ergebnis ist keine Bestätigung für die Annahme, dass unter den Jungwählern die Politikverdrossenheit besonders groß wäre. Vielmehr sind einige Schüler der Stufe 12 noch keine 18 Jahre alt, zudem gibt es in diesen beiden Kursen ein großes Kontingent an Saarländern. Die meisten dürfen und werden am 26. März von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Sie haben haben sich deshalb Gedanken über die Entscheidung gemacht, die auf sie zukommt. Vanessa Hansen berichtet beispielsweise, dass sie im Internet den "wahl-o-mat" benutzt hat. Mit diesem Test sollen junge Wähler erkennen, welche Partei ihrer Einstellung in wichtigen landespolitischen Fragen am Nächsten kommt. Das Problem: "Mit der Hälfte der Fragen konnte ich nichts anfangen", berichtet sie. Achim Fischbach hat sich mit den Zielen der Parteien beschäftigt und sich deren Wahlprogramme angesehen. "Ich bin aber unschlüssig und weiß noch nicht, was ich wählen soll", sagt er. Sind also die Sympathiewerte der Spitzenpolitiker entscheidend? Diese Frage verneint der Großteil der Runde. Allerdings sei erkennbar, dass Kurt Beck populärer, Christoph Böhr hingegen weniger beliebt ist, wirft einer der Jungwähler ein."Bildungsmäßig dürftige Erfolge"

Mehr Einfluss auf die Wahlentscheidung habe für ihn die Haltung der verschiedenen Parteien zu "Themengebieten, die für mich interessant sind", sagt ein anderer junger Mann. Wie für fast alle seiner Mitschüler ist das in erster Linie der Bereich "Bildung". Lediglich die Einstellung von neuen Lehrern einzufordern, ist vielen jedoch zu einfach. "Es müsste auch in die technische Ausstattung von Schulen mehr investiert werden", gibt Maria Bonerz zu bedenken. Christoph Resch würde hingegen den Hebel gerne an den Hochschulen ansetzen, die mit mehr Geld ausgestattet werden sollten. Denn: "Ich finde, dass Rheinland-Pfalz bildungsmäßig nur dürftige Erfolge vorzuweisen hat. Das zeigt auch die Pisa-Studie." Vanessa Hansen hat zwar die Botschaften, die mehr Lehrer, mehr Ganztagsschulen oder kostenlose Kindergärten versprechen, wohl vernommen. Ihr stellt sich aber die Frage: "Wie soll das denn finanziert werden?" Auch Studien-Gebühren sind ein Thema, das viele beschäftigt. Die Meinungen dazu sind geteilt. Während einer dazu kategorisch "Nein" sagt, weil sie dem "Prinzip der Gleichberechtigung" widersprächen, sieht Christoph Resch die Sache anders: "Wenn es einen Ausgleich für Studenten gibt, die aus finanzschwächeren Familien kommen, würde ich das grundsätzlich befürworten." Weitere Themen werden an diesem Morgen angesprochen: So kommen die Arbeitsmarktpolitik, die von der FDP ins Gespräch gebrachte Abschaffung der Verbandsgemeinden (Fischbach: "Bürokratie-Abbau finde ich auf jeden Fall vernünftig") oder die Debatte über Einbürgerungstests für Zuwanderer zur Sprache.

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