"Bin Gegner jedes Krieges geworden"

Mehr als 30 Gäste sind im Historischen Bahnhof in Kell am See erschienen, um der Buchpräsentation von Albert Lehnen beizuwohnen. Es handelt sich um den dritten Band aus der Reihe Autobiographische Erlebnisse`

 Der Vorsitzende des Heimat und Kulturvereins Trier-Saarburg, Dittmar Lauer (links), überreicht das erste Buch-Exemplar an den Autor Albert Lehnen. TV-Foto: Hans Muth

Der Vorsitzende des Heimat und Kulturvereins Trier-Saarburg, Dittmar Lauer (links), überreicht das erste Buch-Exemplar an den Autor Albert Lehnen. TV-Foto: Hans Muth

Kell am See. (hm) "Jugendzeit-Kriegszeit" ist der Titel des 65 Seiten umfassenden Buches, in welchem Albert Lehnen gravierende Erlebnisse der Vergangenheit niedergeschrieben hat. Erschienen ist das Werk des Kellers, der am heutigen Montag (18. Oktober) seinen 80. Geburtstag feiert, im Verlag "Alta Silva".

Veröffenlichung ist Ehrenamtlern zu verdanken



Herausgeber ist der Heimat- und Kulturverein Trier-Saarburg und die Vereinigung der Heimat- und Geschichtsfreunde im Hochwaldraum. Dittmar Lauer bearbeitete das Buch redaktionell.

Alles in allem: ein ehrenamtlich erstelltes Werk. "Mein Bruder Ludwig hatte immer schon vor, sein Leben mit all den Licht- und Schattenseiten zu Papier zu bringen. Leider verstarb er und so nahm ich mir vor, Ereignisse aus meinem Leben aufzuschreiben", erzählte der 1930 geborene Schreinermeister im Ruhestand. Alle Erlebnisse habe er aus dem Gedächtnis heraus niedergeschrieben. Da ist die Geschichte von Onkel Nikla, der nach einer Hirnhautentzündung im Kindesalter taubstumm wurde. Er schreibt über seine Eltern, seine Geschwister, seine Tanten. Auch der Bau der Hunsrückhöhenstraße, der heutigen B 407, ist ein Thema. "Wir nannten sie alle nur Teerstraße", sagte Lehnen. "Denn es war die einzige geteerte Straße weit und breit." Auch eine Brandkatastrophe am Pfingstmontag 1948 in der Nähe der Kirche findet ihren Platz in dem Buch. Drei Erwachsene und zwei Kinder fanden dabei den Tod. Einen großen Teil in dem Buch aber nehmen die Vorkriegszeit und der Krieg selbst ein.

Von den ersten Gefallenen über das Hamstern bis hin zu den Bombenangriffen auf Kell beschreibt Lehnen auch die Gefahr, in der er sich selbst befunden hatte. "Zwanzig Meter neben mir detonierte eine Bombe. Ich wurde dabei Gott sei Dank nur leicht verletzt."

Als Gratulanten und interessierte Zuhörer waren auch Ortsbürgermeister Markus Lehnen und Werner Angsten, Bürgermeister der VG Kell am See erschienen. "Die Augen wollen nicht mehr so recht", informierte Lehnen das Auditorium. "Deshalb habe ich eine pensionierte Lehrerin aus der Nachbarschaft angeworben." So las Lilli Lauer dem interessiert lauschenden Publikum einige Passagen aus dem Werk vor.

Auf der letzten Seite zieht Lehnen Billanz: "Durch die selbst erlittenen Kriegserlebnisse bin ich ein Gegner jedes Krieges geworden." "Jugendzeit-Kriegszeit" von Albert Lehnen ist zu erwerben zum Preis von 7.50 Euro beim Verlag Alta Silva (Historischer Bahnhof), der Tourist-Information und im Spar-Geschäft Jungblut, Kell am See.

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