Blindes Verständnis bei der Probe

Das Flammeninferno droht auf den Wald überzugreifen. Nur mit viel Wasser ist den Flammen Herr zu werden. Bei der Übung der Feuerwehren Reinsfeld, Grimburg und Gusenburg wurde es ganz schön heiß.

Gusenburg. Leicht verzögert schrillt nach 16 Uhr die Sirene. Heu hat sich im Pferdestall unweit des Anwesens Becker, Flurstück ,,Bandels", entzündet. Ein aufmerksamer Anwohner alarmiert die Dorffeuerwehr. Da die Gusenburger Wehr mit ihren 500 Litern Wasser im Tanklöschfahrzeug kaum in der Lage ist, die Flammen zu bändigen, werden die Nachbarwehren aus Reinsfeld, die 3500 Liter Wasser dabeihaben, und Grimburg mit 750 Litern Flüssigkeit zur Mithilfe herbeigefunkt. Zum Glück handelt es sich bei dem Schreckenszenario nur um eine Übung. Seit gut 20 Jahren trainieren Wehrleute aus Reinsfeld, Grimburg und Gu-senburg einmal jährlich gemeinsam an verschiedenen Orten. Diesmal "brannte" es in Gusenburg, dessen Wehr auch die Leitung oblag. Bei dieser Ernstfall-Simulation werden Brandherde ausgesucht, die nicht mit einer Wehr zu bewerkstelligen sind. Da die ortsansässigen Nothelfer logischerweise als Erste am Brandherd eintreffen, beginnen sie, im vorderen Bereich der Stallung zu löschen. Währenddessen kümmern sich die Reinfelder darum, dass das Feuer nicht auf den angrenzenden Wald übergreift. Mit einer Wasserwand gelingt das Vorhaben.Der Hauptschwerpunkt der Übung lag nicht im Löschen, sondern in der Wasserzulieferung. Da vermutet wurde, dass die mitgebrachten Wassermengen nicht ausreichten, musste aus dem rund 200 Meter entfernten, etwa 1000 Kubikmeter Wasser fassenden Weiher eine Versorgungsleitung hergestellt werden. Verantwortlich dafür sind die Grimburger, die das Wasser aus der Anlage herauspumpen und über zwei Leitungen verteilen. "Die Übung verläuft erfolgreich. Mit ein Grund dafür ist, dass sich die drei Wehren seit Jahrzehnten durch gemeinsame Übungen kennen", sagt Gusenburgs Ex-Wehrführer Rainer Andres. Nach getaner Arbeit treffen sich die rund 50 Wehrleute im Feuerwehrgemeinschaftsraum. Die ,,Manöverkritik" von Ex-Wehrleiter Toni Bonerz fällt gut aus - der Brand ist gelöscht.

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