Bummeln, plauschen und genießen

Restlos besetzte Parkplätze und nicht nur bummel-, sondern auch einkaufsfreudige Kundschaft - der Hermeskeiler Martinusmarkt erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, wozu auch die erstmalige Verlosung von Gänse-Essen beigetragen haben dürfte.

Hermeskeil. Der Andrang beim Hermeskeiler Martinusmarkt spricht für sich. Dank der parallel geöffneten Geschäfte herrscht vor allem zwischen 15 und 17 Uhr mächtig Gedränge in der Fußgängerzone. Doch Hektik kommt deswegen noch lange nicht auf. Die Menschen scheinen es sichtlich zu genießen, einmal in aller Ruhe bummeln zu können. Zumal sich zwischendrin auch immer die Gelegenheit für einen kurzen Plausch mit Bekannten ergibt. Außerdem kann "Mann" sich die Wartezeit versüßen, wenn die Gattin für ein Weilchen in einem Modegeschäft verschwindet. Denn vom Glühwein bis zum Tee halten die Stände alles bereit, wonach es die Besucher an diesem kalten, aber trockenen Novembertag gelüsten könnte. Was das Warenangebot der Standbetreiber betriff, gehen die Meinungen allerdings auseinander. Den einen sind es dieses Mal einfach zu viele Socken und Pullis . "Das ist doch kein Martinusmarkt", meint ein Hermeskeiler etwas enttäuscht. Andere hat weniger der verkaufsoffene Sonntag, sondern genau das hergelockt. "Wir sind jedes Jahr hier", erzählen Rita Kirchen und Anni Schuler aus Trier-Ehrang. Auch zum Hermeskeiler Herbstmarkt schauten sie seit Jahren vorbei: "Es sind auch immer schöne Stände hier." Den Markt lassen sich auch Heidi und Manfred Weicherding aus Hermeskeil nie entgehen. Allerdings interessiert sie mehr das Angebot an Dekorationsartikeln. Wie bei ihnen hat bei Edgar und Roswitha Kohlhaas aus Damflos der Bummel über den Martinusmarkt seit Jahren seinen festen Platz. Doch auch an den Ständen wird eingekauft, wie an den Mienen der Betreiber abzulesen ist. Bei Gisela Staudter aus der Nähe von Saarbrücken ist schon binnen einer Stunde nach Öffnung "ein bisschen was über den Ladentisch gegangen". Wie sie ist auch Renate Schneider aus St. Ingbert mit der Resonanz zufrieden. Ihre selbst gefertigten Türkränze und Holzdekorationen würden ebenso nachgefragt wie etwa die Stroh-Teddys, die sie zugekauft. Allerdings ist sie in Hermeskeil keine Unbekannte mehr: An Marktagen sei sie immer dabei. Das gilt ebenso für den Lions-Club Hochwald-Hermeskeil, dessen Koch- und Backkünste die Besucher zu schätzen wissen, wie sich Präsident Werner Angsten freut. Auch Sabine und Albert Jahnen aus Rascheid hat wie jedes Jahr die Aussicht auf die Kartoffelsuppe hergeführt. Sie seien zwar nicht bei jedem offenen Sonntag dabei, aber beim Martinusmarkt immer. In diesem Jahr sehr gut angekommen ist laut Jutta Straubinger vom Hermeskeiler Gewerbeverband auch die Premiere der Verlosung von 111 Gänse-Essen. Dennoch dürfte die begleitende Marketing-Aktion nicht der einzige Grund dafür sein, dass die Parkplätze im Zentrum restlos besetzt waren.

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