CDU kürt Kandidat für Königs Nachfolge

Die Hermeskeiler CDU hat ihren Thronfolger für Ilona König gekürt. Sie schickt bei der Kommunalwahl im Juni 2009 das bisherige Ratsmitglied Bernd Mende (60) als Kandidat für das Amt des Stadtbürgermeisters ins Rennen. Seine seit 1994 regierende Parteifreundin König hatte bereits vor längerer Zeit erklärt, dass sie sich nicht mehr um eine Wiederwahl bewerben wird.

Hermeskeil. Wer soll für die Christdemokraten das Erbe von Ilona König antreten und als Kandidat bei der Urwahl am 7. Juni 2009 um das Amt des Stadtbürgermeisters kämpfen? Diese Frage hat die CDU bereits ein Jahr vor dem Urnengang geklärt. Die Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbands hat einstimmig Bernd Mende als Spitzenmann aufs Schild gehoben. Der 60-Jährige wird damit Konkurrent von Ralf Gluding (46), den die SPD bereits im April als ihren Anwärter auf den Einzug ins Hermeskeiler Rathaus vorgestellt hat (der TV berichtete). Udo Moser (56), Chef der Gruppierung "Bürger für Bürger" (BFB), hat zwar offiziell noch nicht seinen Hut in den Ring geworfen, seine Kandidatur gilt aber als sehr wahrscheinlich."Wir wollen allen Gerüchten entgegenwirken"

CDU-Mann Mende ist Dezernatsleiter der Abteilung "Haushalt" beim Heerestruppenkommando in Koblenz. "Für ihn spricht also aufgrund seiner beruflichen Laufbahn die große Erfahrung in der Verwaltungsarbeit", erläutert der Stadtverbands-Vorsitzende Markus Forster die Entscheidung der Parteimitglieder. Außerdem kenne sich der gebürtige Kaiserslauterer, der seit 1970 in Hermeskeil lebt und seit 1999 im Stadtrat sitzt, im kommunalpolitischen Geschäft aus, so Forster.Für Mende beginnt Ende des Jahres die Freistellungsphase der Altersteilzeit. Diese Tatsache bezeichnet der Kandidat als "wichtigen Punkt" für seinen Entschluss, sich zur Verfügung zu stellen. "Wenn ich etwas mache, will ich es richtig machen. Ich habe künftig genügend Zeit, um mich mit vollem Engagement dieser verantwortungsvollen Aufgabe zu widmen", sagt er im TV-Gespräch.Dass auch die CDU schon früh ihren Anwärter auf das Amt präsentiert, hat laut Forster und VG-Bürgermeister Michael Hülpes, der im CDU-Stadtverband als Schriftführer fungiert, im Wesentlichen zwei Gründe: "Zum einen wollen wir die Zeit nutzen, um unseren Kandidaten bekannt zu machen, da er sich berufsbedingt längere Zeit nur selten in Hermeskeil aufgehalten hat. Zum anderen wollen wir allen Gerüchten entgegenwirken". In den zurückliegenden Wochen waren in diesem Zusammenhang unter anderem die Namen von Claudia Fuchs oder sogar eine Personalunion der Ämter von Stadt- und VG-Bürgermeister durch Hülpes gefallen.Mende betont, dass er als potenzieller Nachfolger von König "die erfolgreiche Politik der CDU" fortsetzen wolle. Aus seiner Sicht habe sich insbesondere in jüngerer Vergangenheit in Sachen Stadtentwicklung, etwa durch das neue Einkaufszentrum auf dem früheren Hela-Gelände, "viel Positives" getan. Andere wichtige Projekte wie die Neugestaltung der Fußgängerzone seien bereits angestoßen. "Es gibt aber natürlich immer noch viel zu tun, wobei man berücksichtigen muss, dass uns wegen der Haushaltslage finanziell die Hände gebunden sind und man sicher nicht alles so gestalten kann, wie man das gerne möchte", sagt Mende. Als zentrale Handlungsfelder für die Zukunft nennt er stichwortartig das Thema "Konversion" und das Bemühen um den Erhalt der guten medizinischen Versorgung am Standort Hermeskeil. Allerdings betont Mende mit Blick auf seine Wahlkampfstrategie: "Zunächst wird es darum gehen, meine Person bekannt zu machen. Danach sind die programmatischen Inhalte an der Reihe, und ich werde mich festlegen, welche neuen Aspekte ich in die Stadtpolitik einfließen lassen will." Sein Wahlziel formuliert Mende indes konkreter: "Ich will gewinnen. Ob in der ersten oder zweiten Runde, ist mir egal." Meinung Spitzenmann aus Reihe zwei Nur kurz nach der SPD hat sich auch die Hermeskeiler CDU frühzeitig festgelegt und sich in der Kandidatenfrage weit vor dem Wahltermin aus der Deckung gewagt. Das ist aber nicht die einzige Gemeinsamkeit, die die beiden großen Volksparteien in der Hochwaldstadt haben. Ob Ralf Gluding oder Bernd Mende - beide Anwärter müssen in Zeiten, in denen allgemein bei Wahlen die Person wichtiger als die Parteizugehörigkeit ist, zunächst an ihrer Popularität arbeiten und nach einem eigenen Profil suchen. Daran ändert auch im Fall Bernd Mende dessen kommunalpolitische Erfahrung und seine Kompetenz im Verwaltungsgeschäft nichts. Denn bislang ist der CDU-Kandidat als sprichwörtlicher Mann aus der zweiten Reihe innerhalb der Stadtratsfraktion nur selten in Erscheinung getreten. In Sachen Bekanntheitsgrad hat Mendes und Gludings potenzieller Kontrahent Udo Moser von der BFB somit sicher einen Vorteil. Eins scheint jedenfalls jetzt schon mit Blick auf die voraussichtliche Besetzung des Kandidaten-Karussells bei der Urwahl im nächsten Jahr gewiss: Ein Durchmarsch in der ersten Runde wird wohl keinem Bewerber gelingen; vielmehr dürfte die Entscheidung um die Nachfolge von Ilona König erst in der Stichwahl fallen. a.munsteiner@volksfreund.de

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