CDU sieht deutlichen Nachholbedarf

Nicht zufrieden ist der CDU-Gemeindeverband Kell am See mit den Möglichkeiten, die die Bürger haben, wenn sie übers Internet mit der Verbandsgemeindeverwaltung kommunizieren wollen. Die Christdemokraten sehen deshalb auf dem Weg zum "virtuellen Rathaus" dringenden Handlungsbedarf.

Kell am See. (ax) "Wer rund um die Uhr online Waren bestellt oder Banktransaktionen erledigt, erwartet auch von seiner Verwaltung, dass Anträge jederzeit und überall gestellt und Dienstleistungen schneller und unkomplizierter in Anspruch genommen werden können" - So fasst der Vorsitzende Sascha Kohlmann das Ergebnis der jüngsten Beratung im Keller CDU-Gemeindeverband zusammen. Diese Voraussetzungen erscheinen den Christdemokraten im übrigens "schwarz regierten" Rathaus in Kell allerdings nicht gegeben. Deshalb müsse geprüft werden, inwieweit den Bürgern künftig unter der offiziellen Verwaltungs-Homepage www.kell-am-see.de mehr Dienstleistungen im Internet angeboten werden können, "um ihnen den Gang ins Rathaus zu ersparen beziehungsweise den Aufenthalt dort zu verkürzen", so Kohlmann. Der Vorstand des CDU-Gemeindeverbands fordert die Keller Verwaltung, an deren Spitze ihr Parteifreund Werner Angsten steht, aus diesem Grund dazu auf, auf ihren Internetseiten ein "virtuelles Rathaus" zu installieren. "Das Angebot des so genannten "e-governments" soll ein weiterer Beitrag dazu sein, die Verwaltung bürgerfreundlicher und kundenorientierter zu gestalten", begründet Kohlmann den Vorstoß der Christdemokraten.Dass im Keller Rathaus noch großer Nachholbedarf im Umgang mit elektronischen Medien besteht, will Josef Nau so nicht stehen lassen. "Wir haben in diesem Bereich schon einiges gemacht und werden noch mehr machen", sagt der Büroleiter der Verwaltung dem TV. Aktuell könnten die Bürger via Internet fünf Formulare ausfüllen. "Das betrifft unter anderem Fundbüro-Sachen, die An- und Abmeldung von Hunden oder die Schadensermittlung, wenn jemanden beispielsweise auffällt, dass es auf einer Straße ein Schlagloch gibt oder eine Straßenlampe nicht brennt". Seit mehreren Jahren können zudem online die Unterlagen für die Briefwahl bestellt werden. "Auch eine elektronische Unterschrift ist möglich. Man muss sich dafür mit einer Signatur registrieren lassen", so Nau. Hinzu komme, dass landesweit schon im Mai eine deutliche Verbesserung zu erwarten sei. Dann werden die Verwaltungen, darunter auch die in Kell, 150 weitere Formulare auf ihren Internet-Seiten bereitstellen. "Damit werden alle Verwaltungsanträge, die der Bürger im Leben so braucht, auch online angeboten", sagt Nau. Als Beispiel nennt er die An- und Abmeldung beim Einwohnermeldeamt. Insofern legt Nau Wert auf die Feststellung, "dass jeder Bürger, der die technischen Voraussetzungen dafür hat, schon heute mit uns kommunizieren kann".

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