Damit das Bad nicht untergeht

HERMESKEIL. Der Kampf geht weiter: Damit das Hermeskeiler Bad nicht untergeht und vor allem Kinder und Jugendliche im Sommer nicht auf dem Trockenen sitzen, hat der Förderverein "Rettet das Freibad" auch im Jahr 2005 einige Aktionen geplant, um die Attraktivität des Bades zu steigern und somit zu seinem Fortbestand beizutragen.

Auch wenn Kasernen-Schließung oder Krematorium-Bau das Hermeskeiler Freibad in den vergangenen Wochen ein wenig in den Hintergrund gedrängt haben - die unsichere Zukunft der Freizeiteinrichtung bleibt ein Dauerbrenner in der Hochwaldstadt. Vor vier Jahren sollte es bereits geschlossen werden, dann machte der Verbandsgemeinderat eine Kehrtwende und ließ den Betrieb weiterlaufen. Für kleinere Einzelsanierungen, mit denen man sich von Jahr zu Jahr über Wasser hält, reicht das Geld zwar noch. Doch sollte ein größerer Schadensfall eintreten, das ist allen klar, könnte das Bad endgültig untergehen. Zwar steht das Konzept für die notwendige Generalsanierung bereits seit längerem. Bei Kosten von 2,5 Millionen Euro ist die VG als Träger aber auf Zuschüsse des Landes aus dem Topf der Sportstätten-Förderung angewiesen. "Da stehen wir in der Prioritätenliste des Kreises nach wie vor hinter Konz, Kell am See und Mertesdorf ", sagt Bürgermeister Michael Hülpes. Für den Förderverein, der vor zwei Jahren gegründet wurde und inzwischen auf 380 Mitglieder angewachsen ist, steht jedoch fest: Das Freibad ist aus Hermeskeil nicht wegzudenken, und deshalb muss für seinen Erhalt alles getan werden. "Es bietet vor allem Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und für Familien, die keinen Urlaub machen können, ist der Besuch des Freibads ein guter Ausgleich", nennt die Vorsitzende Claudia Fuchs zwei wichtige Argumente. Wichtig für den Tourismus in der Stadt

Das Bad dient zudem der Stärkung des Tourismus und sei vor allem für die Jugendherberge von großer Bedeutung, betonen die "Freibad-Retter". Für deren Gäste ist die Existenz einer solchen Freizeiteinrichtung nämlich ein entscheidendes Kriterium. Seit seiner Gründung hat der Förderverein zwar auch einige kleinere Anschaffungen getätigt und beispielsweise eine Rutsche für Kleinkinder gekauft. Die Mitglieder helfen auch mit - das nächste Mal am 14. Mai -, wenn das Bad fit für die neue Saison gemacht wird und Instandsetzungsarbeiten anstehen. Seine eigentliche Aufgabe sieht der Förderverein aber darin, Aktionen auf die Beine zu stellen, die das Freibad attraktiver machen. Im vorigen Jahr hat es das Wetter aber nicht unbedingt gut mit den Förderverein gemeint. Der Festakt zum 30-jährigen Bestehen des Bads und das Beachvolleyball-Turnier mussten in die Hochwaldhalle verlegt werden, und die Beachparty fiel sogar gänzlich ins Wasser. "Wir haben aber trotzdem das Beste draus gemacht und bei allen Veranstaltungen auch Gewinn erzielt", sagt Fuchs. Mit der Kino-Nacht, zu der 600 Besucher kamen, habe man sogar einen echten "Volltreffer" gelandet. Da kann es kaum verwundern, dass auch in dieser Saison die Wiederholung der "Kino-Nacht" fest eingeplant ist. Termin dafür ist der 6. August. Auch die Beach-Party mit Volleyball-Turnier, die am ersten Wochenende der Sommerferien (23./24. Juli) steigt, soll wieder viele Besucher ins Bad locken. Für 2005 hat sich der Förderverein ein weiteres ehrgeiziges Ziel gesteckt. Bis Ende des Jahres soll das 500. Mitglied angeworben werden. "An unserem Beitrag von nur einem Euro im Monat sollte das nicht scheitern", sagt Fuchs. Was die weitere Zukunft des Bads angeht, hat die Vorsitzende in den zurückliegenden Wochen schließlich eine Entwicklung ausgemacht, die eine Chance für die Generalsanierung bieten könnte, ohne auf den St.-Nimmerleins-Tag warten zu müssen. "Unsere Hoffnung ist, dass das Schwimmbad mit Konversionsmitteln renoviert wird", sagt Fuchs. Hintergrund dieser Aussage: Bei seinem Besuch in Hermeskeil hatte der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch Anfang April angedeutet, dass Fördergelder nicht nur für den Strukturwandel im unmittelbaren Kasernenbereich, sondern auch in die städtische Infrastruktur eingesetzt werden können. Darunter könne auch eine Freibad-Sanierung fallen. "Die Voraussetzung dafür ist aber der Nachweis, dass eine solche Sanierung in das Konzept der Kompensationsmaßnahme passt", schränkt Hülpes ein. Was im Klartext bedeutet, dass dies beispielsweise bei einer touristischen Nachnutzung der Hochwaldkaserne zutreffen könnte.

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