Dank Firmen, Fleiß und Forstwirtschaft

Schillingen · Fast hätte der Schillinger Ortsgemeinderat einen ausgeglichenen Haushalt verabschieden können: Großprojekte wie der Ausbau des Kindergartens und des Neubaugebiets Auf dem Wadel sind finanziert. Jetzt sollen Grundstücksverkäufe, Zuschüsse und Anliegerbeiträge die Kasse aufbessern.

 Aus diesem Gemäuer soll ein Haus der Kultur werden. Die Gemeinde Schillingen hat dafür 20 000 Euro Planungskosten bereitgestellt.

Aus diesem Gemäuer soll ein Haus der Kultur werden. Die Gemeinde Schillingen hat dafür 20 000 Euro Planungskosten bereitgestellt.

Foto: Herbert Thormeyer

Schillingen. Einer Investitionssumme von 226 100 Euro steht im Haushalt der Ortsgemeinde Schillingen eine Neuverschuldung von 145 100 Euro gegenüber. Ortsbürgermeister Markus Franzen geht deshalb optimistisch in die Etat-Beratung: "Da könnte am Ende des Jahres sogar ein kleines Plus herausspringen."
Was den Ortschef psotiv in die Zukunft blicken lässt, ist der voraussichtliche Jahresabschluss aus 2013. "Das können 380 000 Euro Überschuss werden", sagt Franzen. Ein Betrag, von dem die meisten anderen Kommunen nur träumen können. Grund für die soliden Finanzen: Die Kosten der großen Projekte des Orts sind beglichen. Jetzt bessern Zuschüsse, Anliegerbeiträge und Grundstücksverkäufe die Haben-Seite auf.
"Ein ordentlicher Haushalt geht also auch ohne Windkraft", stellt Franzen fest und lobt den Fleiß seiner Mitbürger, deren Steuergeld und das der örtlichen Firmen, die zu diesem guten Ergebnis beigetragen haben. Beiden Gruppen spricht Franzen dafür seinen Dank aus. "Auch das Ergebnis aus dem Forst ist eine sichere Bank", sagt der Chef der Verbandsgemeindeverwaltung, Martin Alten. "Das waren gut 100 000 Euro", konkretisiert Stefan Mai von der CDU.
"Wichtig ist, dass mit diesem Haushalt gut investiert werden kann", stellt SPD-Sprecher Wolfgang Schäfer fest und zählt mit dem Ausbau der Straße Im Käswieschen, Arbeiten an der Spießbratenhalle und der Planung für ein Haus der Kultur Beispiele auf. Schillingen habe eine solide Einnahmesituation bei der Einkommens- und Gewerbesteuer mit mehr als 400 000 Euro. Leider gehen 70 Prozent davon in Form von Umlagen an Kreis und Verbandsgemeinde. Schäfer rät beiden, mit dem Geld verantwortungsbewusst umzugehen. doth

Extra

Die dicksten Brocken in der Liste der Investitionen sind der Erwerb bebauter Grundstücke in der Ortslage und deren weitere Verwendung (74 100 Euro), eine Außentreppe für die Kasematte (5000 Euro), der Ausbau der Straße Im Käswieschen (90 000 Euro), LED-Licht für die Straßen (10 000 Euro), die Gestaltung des Albanus-Platzes (15 000 Euro), neue Grabfelder auf dem Friedhof (10 000 Euro) und die Planung zum Haus der Kultur (20 000 Euro). Nicht glücklich ist das Schillinger Gremium mit der Entscheidung des Verbandsgemeinderats zur Windkraftnutzung an zwei Standorten in der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück bei Aufhebung eines Wasserschutzgebietes. "Das mit dem Wasserschutzgebiet hätte nicht passieren dürfen, nur um 16 000 Tonnen Beton für Windräder in den Boden zu bringen", findet Sascha Kohlmann (CDU). "Es stehen noch Gutachten aus", gibt Ludwig Bohr (SPD) zu bedenken. "Das ist eine verheerende Signalwirkung", bedauert Jens Anell (CDU). doth

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