"Dann ist der Nationalpark tot"

Hermeskeil/Thalfang/Mainz · Aus Sicht des Mainzer Umweltministeriums wäre "der Nationalpark tot", wenn sich die CDU mit ihren Sparvorschlägen durchsetzen würde. Das betont Staatssekretär Thomas Griese (Grüne).

Hermeskeil/Thalfang/Mainz. Die Wogen der Erregung schlagen nach wie vor hoch: Mit ihrem Antrag, im kommenden Landeshaushalt 1,76 Millionen Euro beim Nationalpark einzusparen, ecken die Christdemokraten in Mainz nicht nur bei vielen Kommunalpolitikern im Hunsrück und Hochwald an (der TV berichtete am 24. und 25. November). Nun hat sich auch das von dieser Forderung direkt betroffene Umweltministerium zu Wort gemeldet und erwartungsgemäß heftige Kritik am "destruktiven CDU-Antrag" geübt. So formuliert es Staatssekretär Thomas Griese. Die von der CDU geforderte Einsparung von 1,76 Millionen Euro entspreche dem kompletten Budget, das im Landeshaushalt für Investitionen und Sachausgaben im Nationalpark vorgesehen sei. Ohne diese Mittel könne das Nationalparkamt seine gesetzlichen Aufgaben wie den Schutz der biologischen Vielfalt, die Forschung, das Biotop- und Wildmanagement, die Umweltbildung und das Naturerleben überhaupt nicht erfüllen.
Insofern wäre die Umsetzung des CDU-Antrags gleichbedeutend mit einem "kompletten Kahlschlag. Der Nationalpark wäre damit tot", betont Griese. Der CDU-Forderung, Personal des Nationalparks wieder in die normale Forstverwaltung zu übertragen und Staatswaldflächen im Schutzgebiet wieder der normalen Forstwirtschaft zur Verfügung zu stellen, entgegnet der Staatssekretär: "Damit würde der Zielsetzung eines Nationalparks widersprochen, denn Nationalparke stehen für das Leitbild: Natur Natur sein lassen." Im Übrigen würde der CDU-Vorschlag auch dem mit dem Saarland abgeschlossenen Staatsvertrag zuwiderlaufen. Nach Aussage des Grünen-Politikers sind im Landes-Etatentwurf für das Jahr 2016 insgesamt 43 Stellen im Nationalpark vorgesehen. Vier weitere Mitarbeiter kommen aus dem Saarland. Aktuell laufe noch die zweite Ranger-Ausbildung mit neun rheinland-pfälzischen Forstwirten, die nach erfolgreichem Abschluss im Nationalpark ihren Dienst beginnen. Darüber hinaus wird ab dem 1. Dezember eine Stelle für Umweltbildung und Naturerleben besetzt. Im Haushaltsplan 2016 sind laut Griese für Personalausgaben 2,36 Millionen Euro veranschlagt sowie 1,76 Millionen Euro für Investitions- und Sachausgaben. Das Gesamtbudget beträgt also rund 4,1 Millionen Euro. ax/kuk

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