Das Ende der langen Wartezeit

Zerf · Der FC Zerf feiert die Einweihung seines neuen Kunstrasenplatzes. Jetzt werden Rasenpaten gesucht.

Zerf Der Vizepräsident des Fußballverbandes Rheinland, Alois Stroh, erinnert sich: "Als ich früher hier vorbeifuhr und der Wind kam aus Richtung Saarland, flog mir immer viel Staub entgegen." Genau das war viele Jahre lang das Problem des FC Zerf. Aber jetzt wirbelt kein Kicker mehr Staub auf, denn nun wurde der Traum vom Kunstrasenplatz Wirklichkeit. In seinem 52. Jahr kommt der Verein in der Spielgemeinschaft mit Greimerath, Hentern und Lampaden endlich vom "Roten Platz" runter. Es ist der einzige Kunstrasenplatz dieser vier Vereine, und er kann, wenn es nicht friert oder zu große Hitze herrscht, ganzjährig genutzt werden. Die anderen drei haben Naturrasenplätze.
Vorsitzender Alfred Rommelfanger blickt ins Jahr 1999 zurück, als ein Rasenplatz noch Wunsch war: "Wir haben mit Bürgermeister Angsten und dem Sportkreisvorsitzenden Steinbach Kunstrasenplätze in Bachem, Tawern, Kommlingen und Ralingen besichtigt." Fest stand schon damals, dass kein Naturrasen in Betracht kommt.
Ein großes Problem beschreibt der frühere Bürgermeister Werner Angsten: "Die Zuschussgeber argumentierten, dass der Hartplatz doch erst 2003 saniert wurde und man jetzt nicht schon wieder Geld für einen Rasenplatz zahlen kann." So rutschte die Dringlichkeit nach hinten.
Stolz ist Vorsitzender Rommelfanger auf die Eigenleistung der 62 Mitglieder mit 2060 Stunden. Besonders hebt er Horst Reinhard und Kurt Bierbrauer hervor.
Der Vorsitzende wirbt für die Rasenpatenschaften, die helfen, den Platz zu finanzieren, denn: "Der Platz stellt eine große Bereicherung des sportlichen Lebens in der Gemeinde Zerf dar und wird neben der Spielgemeinschaft auch von der Schule intensiv genutzt." Pflegegeräte für den Platz und neue Zäune an den Längsseiten fehlen noch und kosten 20 000 Euro. Moderator Herbert Berger macht klar: "Es geht hier um die Zukunft von 150 Fußball spielenden Kindern und Jugendlichen." Der zweite Beigeordnete Karl-Heinz Wagner war selbst Spieler auf dem Hartplatz und weiß noch gut: "Es ging selten ohne Bremsspuren an Beinen und Knien ab." Seine Frau Heike gibt zu bedenken: "Der neue Platz schont auch die Trikots. Jetzt hängt kein Dreck mehr dran."
Kreisbeigeordneter Arnold Schmitt sieht in guten Sportstätten eine Zukunftssicherung aller 241 Sportvereine im Kreis Trier-Saarburg: "Wir wollen doch, dass junge Leute in die Vereine kommen. Deshalb müssen Sportplätze auf hohem Niveau gehalten werden."
"360 000 Euro bleiben bei der Ortsgemeinde", stellt Martin Alten, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kell am See, fest und lobt sowohl die Eigenleistung des Vereins, als auch die Kostenreduzierung. Der Vorsitzende des Fußballkreises Trier-Saarburg, Werner Dellwing, scherzt: "Eine Planung von 1999 bis heute. So lange musste man in der DDR auf einen Trabbi warten." Pastor Kai Quirin segnet den Platz ein: "Damit kann ich aber keine Siege garantieren."

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