Das Holpern hat hier bald ein Ende

Züsch · Jahrelang haben die Züscher den Ausbau ihrer Ortsdurchfahrt gefordert, jetzt rückt er in greifbare Nähe. Wann genau es 2018 losgeht und wie teuer es wird, dazu gab es am Dienstag im Bürgerhaus noch keine Information. Dafür stellten die Planer aber schon recht detailliert vor, wie sie die Straße aufwerten wollen.

 Ziemlich ramponiert ist die L 166 in Züsch hier an der Einmündung zur Gartenstraße. Die Ortsdurchfahrt soll 2018 auf einer Länge von insgesamt einem Kilometer ausgebaut werden. TV-Foto: Christa Weber

Ziemlich ramponiert ist die L 166 in Züsch hier an der Einmündung zur Gartenstraße. Die Ortsdurchfahrt soll 2018 auf einer Länge von insgesamt einem Kilometer ausgebaut werden. TV-Foto: Christa Weber

Foto: Christa Weber (cweb) ("TV-Upload Weber"

Züsch. "Es gab einige Anrufe, wann die Straße denn nun gemacht wird", sagt der Züscher Ortsbürgermeister Hermann Bernardy zu Beginn des Informationsabends im Bürgerhaus. "Jetzt ist es endlich soweit." Das Land will den Ausbau der Landesstraße 166, die mitten durch Züsch führt, in Angriff nehmen. Nach vielen Gesprächen liegt nun laut Bernardy "ein belastbarer Stand" der Planung vor, der den Bürgern vorgestellt werden kann.
Diese Präsentation übernehmen Benedikt Bauch, Leiter der Planungsabteilung beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Trier, und der zuständige Ingenieur Volker Bohr. Vor 50 Zuhörern erläutert Bohr, wie sich die Straße verändern soll. Ausgebaut werde auf einem Kilometer Länge vom Ortseingang aus Richtung Muhl bis zum Ortsausgang Richtung Neuhütten (siehe Grafik). "Was wir hier zeigen, ist ein Bleistiftentwurf", betont Bohr. Dinge seien noch veränderbar und Anregungen der Anwohner willkommen.
Die Planung im Detail: Die Arbeiten starten in der Muhler Straße, die 5,50 Meter breit werden soll. Rechts wird ein Gehweg ergänzt. In diesem Abschnitt, wie auch an anderen Stellen im Ort, ist angedacht, den Bürgersteig etwas zu versetzen, um Platz für kleine Bäume zu schaffen. "So wird das Ortsbild aufgewertet. Natürlich müssten dafür Anwohner bereit sein, etwas von ihrem Grundstück abzugeben", sagt Bohr.
Deutlicher "klarer" werde die Verkehrsführung an der Ecke Brunnenstraße/Bergstraße. Zur Bergstraße soll es "keine gerade Linie mehr" geben, die jetzt manche Fahrer dazu einlade, "hier ungebremst durchzurasen". Die Bushaltestelle in der Brunnenstraße wird auf der linken Straßenseite installiert. Für Menschen mit Geh- oder Sehbehinderung soll es spezielle Markierungen geben und einen höheren Bürgersteig, damit sie auf Höhe der Türen leichter in den Bus einsteigen können.
Der nächste "markante Punkt" sei die katholische Kirche. Dort werde die Fahrbahn "ein wenig verschwenkt". Dadurch könnten die Fahrer, die aus der Schulstraße abbiegen, "viel besser sehen, ob von unten ein Auto kommt". In Höhe des Friedhofeingangs werde eine Verengung eingebaut und bepflanzt, um den Bereich "aufzuwerten" und die Fußgänger zu schützen. Etwas schmaler wird die Einmündung zur Gartenstraße, die zur selben Zeit ausgebaut werden soll. In der steilen Kurve dahinter will der LBM rechts auf einen Gehweg verzichten, dafür aber die Fahrbahn in der Kurve auf 6,50 Meter verbreitern.

Verkehrsbelastung: Der Abschnitt von der K 101 bis zum Ortsausgang nach Neuhütten ist laut LBM am stärksten befahren. Dort sind täglich 1657 PKW und 50 Schwerlastfahrzeuge unterwegs, im vorderen Abschnitt nur 241 PKW und 17 schwere Wagen.

Weiterer Ablauf: Der Entwurf ist noch etwa vier bis sechs Wochen beim Ortsbürgermeister einzusehen. Dann muss ihn der Gemeinderat absegnen, damit der LBM die Detailplanung beauftragen kann. Erste "belastbare" Zahlen zu den Kosten auch für die Anlieger (siehe Extra), nach denen sich mehrere Zuhörer erkundigen, sind laut LBM im Frühjahr 2017 zu erwarten.
Die Werke der VG Hermeskeil wollen Anfang 2017 noch Kanalaufnahmen machen, um zu entscheiden, wo sie Anlagen erneuern wollen. Laut Werkleiter Andreas Schmitt könnten Investitionen von bis zu 1,5 Millionen Euro anstehen.
Starten soll der Ausbau 2018. Wie lang er dauert, ist laut Benedikt Bauch noch nicht abschätzbar. Definitiv sei eine Vollsperrung nötig. Man werde die Straße aber "abschnittsweise aufreißen", damit die Baustelle im Ort zu umfahren sei. Sechs Wochen vor Beginn würden die Anlieger öffentlich über alle Abläufe informiert.Extra

Wie viel der geplante Ausbau der Züscher Ortsdurchfahrt kosten wird, steht laut Landesbetrieb Mobilität noch nicht fest. Klar ist aber schon, wie die Kosten aufzuteilen sind: Fahrbahn und Rinnen bezahlt das Land, Kanäle und Anschlüsse die Werke. Die Ortsgemeinde kommt für neue Gehwege und Beleuchtung auf. Sie teilt sich diese Kosten mit den Anliegern. Über den Gemeindeanteil entscheidet der Gemeinderat. Laut Satzung müssen nicht alle Grundstücksbesitzer im Ort, sondern nur die Anlieger der Landesstraße einen Beitrag leisten. Dazu gehören laut Hans-Josef Malburg von der Verwaltung in Hermeskeil auch die Bewohner des Hüttenbergs, der beitragsrechtlich als unselbstständiges "Anhängsel" der L 166 gelte. Konkrete Summen zum jetzigen Zeitpunkt zu nennen, sei "unseriös", sagte Malburg. Die Betroffenen würden von der Verwaltung aber rechtzeitig vor Baubeginn über alles informiert. cweb

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