Das Leben des heiligen Wendelin im Film

1500 Jahre nach seinem Tod steht er im Mittelpunkt eines Filmes: der heilige Wendelin. In den kommenden Monaten entsteht nämlich ein Dokumentarfilm über die Geschichte und die heutige Bedeutung des Volksheiligen. Die Dreharbeiten sind schon angelaufen.

 Barbara Jacobs-Wackernagel und Jan Tretschok (Regisseur und Kameramann) drehen einen Film über das Wendelsjahr 2010. Unser Foto zeigt Barbara Jacobs-Wackernagel im Gespräch mit Pastor Franziskus an der Tuba des hl. Wendelin in der Basilika. Foto: Saarbrücker Zeitung

Barbara Jacobs-Wackernagel und Jan Tretschok (Regisseur und Kameramann) drehen einen Film über das Wendelsjahr 2010. Unser Foto zeigt Barbara Jacobs-Wackernagel im Gespräch mit Pastor Franziskus an der Tuba des hl. Wendelin in der Basilika. Foto: Saarbrücker Zeitung

St. Wendel. "Es ist ein Genuss, in dieser Kirche mit der Kamera zu arbeiten." Regisseur und Kameramann Jan Tretschok ist begeistert. Er zeichnet verantwortlich für die Film-Dokumentation "Der heilige Wendelin", die in den kommenden Monaten entsteht. Die ersten Aufnahmen hat Tretschok schon bei der Ausrufung des Wendelinusjahres im Oktober gemacht.

650 Jahre Basilika St. Wendel, wegen dieses Jubiläums hat die Pfarrgemeinde das Wendelinusjahr ausgerufen. Es ist auch der Anlass für den dokumentarischen Film über die Geschichte und heutige Bedeutung des heiligen Wendelin.

Den Film produziert Barbara Wackernagel-Jacobs von der Film- und Fernseh-Produktionsgesellschaft Carpe diem. "Wir wollen die Geschichte und die Legende erzählen sowie die Rituale der Kirche darstellen", sagt Wackernagel-Jacobs: "Wir drehen ein ganzes Jahr vom Beginn des Wendelsjahres bis zu dessen Abschluss im Oktober 2010."

Über das Jahr verteilt rechnet Wackernagel-Jacobs mit zehn bis zwölf Drehtagen. Alle wichtigen Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläumsjahres werden festgehalten. Hinzu kommen Aufnahmen aus der Basilika, der Stadt und der Landschaft rund um St. Wendel. Wackernagel-Jacobs: "Wir inszenieren nicht. Der Film soll ein Dokument sein." Ziel ist es, neben der Geschichte des Heiligen auch seine Botschaft und Strahlkraft herauszuarbeiten. In ruhigen Bildern wollen die Autoren den Weg des Wendelin von Irland bis in das St. Wendeler Land verfolgen, anhand von Gemälden, Exponaten aus Ausstellungen und Büchern sowie gedrehten Bildern aus der Region. Lokale Kenner der Historie erzählen die Geschichte.

Nach und nach soll sich so ein Bild seiner Persönlichkeit, seiner Fähigkeiten und seiner Botschaft entwickeln. Dann nähert sich der Film den Überlegungen, was von dieser Person noch heute spürbar ist und geht über zu den Aktivitäten im Wendelinusjahr.

Ein Höhepunkt der Veranstaltungen wird die Öffnung der Lade mit den Reliquien des Heiligen an Pfingstsonntag sein. Die Produzentin unterstreicht: "Der Film soll informieren, neugierig machen, ohne zu belehren. Er soll durch seine Bilder Lust machen, die Stadt und die Region zu besuchen und sich auf die Spur des Wendelin zu begeben."

Ende November kommenden Jahres soll der Film in der Länge von 30 oder 45 Minuten fertig sein und in den Handel kommen. Interessenten können sich dann die DVD kaufen. Barbara Wackernagel-Jacobsen geht von Produktionskosten zwischen 40 000 und 60 000 Euro aus.

Für den St. Wendeler Pastor Anton Franziskus wird der Film ein wichtiges Dokument über den Heiligen, seine Botschaft, aber auch über eines der bedeutendsten kulturhistorischen Denkmäler der Region sein, die 650 Jahre alte Basilika. So steht das Wendelinusjahr unter dem Motto " und machet eine schoene kirch ueber sein grab", ein Zitat aus einer Legende über den Heiligen aus dem 14. Jahrhundert.

Die Initiative zu dem Film ging von der Kirchengemeinde aus. Bei Barbara Wackernagel- Jacobsen und ihrem Regisseur Jan Tretschok stieß sie auf offene Ohren.

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