"Das hat richtig Spaß gemacht"

Lampaden · Engagierte Bürger und eifrige Spender haben in Lampaden Erstaunliches geleistet: Binnen weniger Wochen brachten sie die mutwillig beschädigte Grillhütte am Sportplatz wieder in Ordnung, was die Gemeinde letztlich keinen Cent gekostet hat.

 Die ehrenamtlichen Helfer mit Ex-Ortsbürgermeister Ewald Hermesdorf (rechts) sowie Bürgermeister Werner Angsten (Zweiter von rechts) vor der mit großem Engagement renovierten Grillhütte. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die ehrenamtlichen Helfer mit Ex-Ortsbürgermeister Ewald Hermesdorf (rechts) sowie Bürgermeister Werner Angsten (Zweiter von rechts) vor der mit großem Engagement renovierten Grillhütte. TV-Foto: Ursula Schmieder

Lampaden. In der von Unbekannten demolierten Grillhütte am Lampadener Jugendzeltplatz (siehe Extra) kann wieder gefeiert werden. Möglich gemacht haben das ehrenamtliche Handwerker, die 650 Stunden im Einsatz waren, ein weibliches Koch- und Putz-Team sowie eifrige Spender. Dank ihnen muss die Gemeinde noch nicht einmal für die Materialkosten der Renovierung, insgesamt 21 631 Euro, in die Kasse greifen.
Firmen und Privatleute spendeten 19 950 Euro, weitere 1600 Euro gingen durch die Vermietung des Geländes ein. Selbst die restlichen 81,57 Euro sind gedeckt. Sie wurden beim abschließenden Helferfest gesammelt, berichtet Ewald Hermesdorf. "Die Gemeinde muss nichts zuschießen", freut sich der bei den Wahlen im Mai nicht mehr angetretene langjährige Ortsbürgermeister. In der Hütte des 560-Einwohner-Orts stecke Eigenleistung im Wert von etwa 6000 Euro. Und das, nachdem erst zwei Jahre zuvor weitere 5000 Euro an sogenannter Muskelhypothek den Jugendzeltplatz ermöglichten. Damals wurden 29 000 Euro investiert, davon 12 500 durch Spenden, die sich mit den jetzigen auf 32 450 Euro summieren. Hermesdorf und der Gemeinde gebühre dafür großes Lob, würdigt Werner Angsten, (noch) amtierender Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kell. In den vergangenen zwei Jahrzehnten sei außergewöhnlich rege gespendet worden: für Bürgerhaus, Bauhof, den neuen Dorfplatz-Brunnen, das Kriegerdenkmal sowie allein 10 000 Euro für die bessere Ausstattung des neuen Feuerwehrautos. Hermesdorf habe immer wieder Spender gewinnen können und auch Ehrenamtliche. So wie Josef Huwer (58), den Solidarität mit Hermesdorf dazu bewog: "Er hat all die Jahre gute Arbeit geleistet, und das ist sein letztes Projekt als Ortschef." Abgesehen davon motivierte ihn "das gute Team", von dem auch Nikolaus Peters (54) schwärmt: "Das hat richtig Spaß gemacht", versichert er. Er habe immer gern mit den Leuten, die nun die Grillhütte renovierten, etwas angepackt. Davon abgesehen sei es ihm wichtig gewesen, "dass der Platz wieder schön wird". urs
Extra

An der 1986 vom Musikverein gebauten Grillhütte sind im November sämtliche Tür- und Fensterscheiben eingeschlagen worden. Wenig später wollte der noch bestehende, aber nicht mehr aktive Verein die Hütte der Gemeinde schenken. Der Gemeinderat beschloss, sie trotz Schäden zu übernehmen und in Eigenleistung zu renovieren. Ortsbürgermeister Hermesdorf wurde beauftragt, das Vorhaben mit der Jugendgruppe abzuwickeln. In Eigenleistung wurden Sicherheitsglasfenster eingebaut, das Mobiliar samt Küche erneuert, die Feuerstelle und das Dach ausgebessert, Regenrinne und Fallrohr montiert, neue Elektroleitungen verlegt, die Beleuchtung erneuert, der Boden gefliest sowie die Wände gedämmt, verputzt und gestrichen. urs

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