"Der Bürger kann sich sicher fühlen!"

Das wäre der reinste Horror: Ein Sägewerk mitten im Ort hat Feuer gefangenen, der Brand breitet sich in Windeseile über die Holzlager aus und droht, die benachbarten Häuser und ein Hotelunternehmen zu vernichten. Ein solch spektakuläres Szenario hatte sich die Freiwillige Feuerwehr Kell am See für ihre Jahresabschlussübung ausgesucht.

Kell am See. Sägewerke sind seit jeher Anziehungspunkte für spielende Kinder, die auf dem Gelände Ablagerungen finden, mit denen man leicht ein Feuerchen entfachen kann.Aber auch andere Gefahren schweben ständig über Betrieben, die mit ihrer Arbeit Feinstaub produzieren.Staub-Explosion als Brandursache

Einen solchen Fall hatten sich die Feuerwehrleute aus Kell am See ausgewählt, die mit Unterstützung ihrer Kollegen aus Waldweiler die Übung am Sägewerk Lang ausrichteten.Eine Staub-Explosion während der Arbeitszeit innerhalb des Sägewerkes hatte eine Brandausbreitung im Fabrikationsgebäude ausgelöst und zunehmend wurden die angrenzenden Gebäude, darunter ein Hotelbetrieb, akuter Brandgefahr ausgesetzt.Zahlreiche Zuschauer wurden Zeuge von gezielten und effektiven Brandbekämpfungs- und -verhütungsmaßnahmen und einer Teamarbeit, die im Ernstfall von Erfolg gekrönt gewesen wäre.Top-Zusammenarbeit ohne vorherige Absprache

Das Löschwasser wurde über eine extrem lange Strecke aus der Ruwer entnommen, zusätzlich aus einem Hydranten in der Feldstraße.Die in die Übung einbezogenen Feuerwehrleute aus Waldweiler setzten eine Verstärkerpumpe und beteiligten sich an der Menschenrettung. Diese war erforderlich geworden, da die Staubexplosion innerhalb des Betriebes einige Mitarbeiter schwer verletzt hatte.Entsprechend positiv fiel auch die Manöverkritik aus. Wehrleiter Bruno Merten und der Kreisfeuerwehrinspekteur lobten die gemeinsame und gezielte Arbeit. "Auch ohne vorheriges Absprechen im Einzelnen hat die Zusammenarbeit funktioniert."Wehrführer Kurt Waschbüsch zeigte sich stolz ob der erbrachten Leistungen. "Wir wollten wieder einmal zeigen, dass sich die Keller Bürger auf ihre Feuerwehr verlassen können." Den Abschluss des Übungstages krönte die Übergabe eines Mannschaftstransportfahrzeuges für die Keller Feuerwehr. Zu einem Anschaffungspreis von 12 800 Euro hatte der Förderverein der Feuerwehr das Fahrzeug erworben und in 180 freiwilligen Arbeitsstunden hatten Kollegen der Feuerwehr den VW-Bus in seine Einzelteile zerlegt, gereinigt, geschliffen, gespachtelt und schließlich neu lackiert. Die Ortsgemeinde hatte einen Zuschuss von 1000 Euro gewährt, und so konnte die Feuerwehr das Fahrzeug offiziell in die Trägerschaft der Verbandsgemeinde übergeben.Bus kostet 15 000 Euro - ist aber wie neu

"Am Ende hat das Fahrzeug 15 000 Euro gekostet", sagte Waschbüsch. "Doch wegen der geringen Laufleistung und des absoluten allgemeinen Top-Zustands ist das für uns ein Neufahrzeug."Bürgermeister Werner Angsten übergab die Fahrzeugschlüssel an den Wehrführer und wünschte allzeit gute Fahrt und erfolgreiche Einsätze. Pastor Heinz-Werner Schultes segnete abschließend das Fahrzeug.

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