Der Fahrplan der Feuerwehr

Es ist eine umfangreiche Bestandsaufnahme und ein Blick nach vorne: Erstmals haben die Brandschützer der VG Hermeskeil ein langfristiges Entwicklungskonzept vorgelegt. Demnach werden die 16 Freiwilligen Feuerwehren rund 1,6 Millionen Euro ausgeben müssen, um bei ihrer Ausstattung mit Fahrzeugen und Gerät auf der Höhe der Zeit zu bleiben.

Hermeskeil. Das Urteil im Hermeskeiler VG-Rat fiel fast einhellig aus: Ob CDU, FWG, SPD oder BFB - von allen Fraktionen gab es viel Lob für das Brandschutz-Entwicklungskonzept, das ihnen Wehrleiter Christoph Borresch vorgelegt hatte. Von einem "wichtigen Leitfaden" und einer "richtungweisenden Arbeit" war die Rede. Auf seinen 70 Seiten enthält es zum einen eine umfangreiche Analyse der Ist-Situation und zeigt, welche Aufgaben die 317 aktiven Feuerwehr-Männer und seit 1996 auch -frauen in den 16 Wehren übernehmen. Neben der Brandbekämpfung ist von der Feuerwehr vor allem technische Hilfe gefragt. Sie wird bei Unfällen mit Eingeklemmten gerufen, sie beseitigt Unwetterschäden oder wird alarmiert, wenn etwa durch ausgelaufenes Öl Gefahr für die Umwelt besteht. Die für Borresch wichtigste Erkenntnis: "Unser Aufgabengebiet wird immer umfangreicher und bei der Zahl der Einsätze ist die Tendenz steigend. 2006 rückten die Wehren insgesamt 258-mal aus. In diesem Jahr stehen laut Borresch bereits knapp 100 Einsätze zu Buche - zuletzt beim Feuer in einer Hermeskeiler Schreinerei und bei den Waldbränden vom Wochenende.Manchmal schienen die Forderungen überzogen

Zwar betont Bürgermeister Michael Hülpes, dass "unsere Feuerwehren eine sehr gute Ausstattung haben". Was an Fahrzeugen und Gerät vorhanden ist, sei aber "keine Kür, sondern nur die Pflicht, um die gesetzlichen Vorgaben für den Brandschutz zu gewährleisten", sagte Borresch. "Wir machen nur Ersatzbeschaffungen und kaufen keine Fahrzeuge neu hinzu, nur um unsere Hallen zu füllen." Mit dieser Aussage spielte der Wehrleiter auf eine Tatsache an, die Engelbert Philipp (CDU) offen ansprach: "Wir haben im Rat immer ein offenes Ohr für die Belange der Feuerwehr gehabt. Manchmal sind uns die Forderungen aber überzogen vorgekommen."Mit dem zweiten wichtigen Bestandteil des Konzepts sollen diese Überraschungen der Vergangenheit angehören. Es enthält eine Auflistung, welche Investitionen bis 2020 nötig sind, um das Ausrüstungsniveau in den 16 Wehren zu halten. Zusätzlich gibt es den Zeitpunkt an, wann diese Ersatzbeschaffungen von Fahrzeugen und Tragkraftspritzen aus Sicht der Feuerwehr erforderlich sind. Demnach müssen in den nächsten 13 Jahren rund 1,6 Millionen Euro ausgegeben werden. Zwar gibt es für diese Investitionen Landeszuschüsse. Durchschnittlich muss die VG aber jährlich Kosten von rund 70 000 Euro selbst tragen. Hinzu kommt, so Hülpes, dass in diesem Programm die Ausgaben für die Unterhaltung der bestehenden Gebäude nicht enthalten sind. "Dieses Thema wird uns in Zukunft aber noch verstärkt beschäftigen", sagte der Bürgermeister. Übereinstimmung herrschte im Rat darüber, dass die angeführten Termine für die Anschaffungen nur als Orientierungshilfe zu verstehen sind.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort