Der Hochwald ist sicherer geworden

Hermeskeil · Weniger Diebe, weniger Drogenmissbrauch: Die Polizei Hermeskeil hat Gutes zu berichten - aber nicht für jeden Bereich.

Hermeskeil Im Jahr 2016 war der Hochwald insgesamt sicherer als im Jahr davor. Die Polizeiinspektion (PI) Hermeskeil musste vergangenes Jahr nach eigenen Angaben nur noch 865 Fälle bearbeiten - rund acht Prozent weniger als 2015. In anderen Teilen der Region ergibt sich ein anderes Bild (siehe Seite 1). Nicht jedes Vergehen wird zur Anzeige gebracht und manche Vorwürfe erweisen sich als haltlos - aber die Zahl der von der Polizei bearbeiten Fälle bietet einen gewissen Richtwert für die Kriminalität in der Region. Je nach Straftat hat sich die Kriminalität sehr unterschiedlich entwickelt. Genaueres verrät ein Blick in die Kriminalitätsstatistik, die die Polizei Hermeskeil gestern veröffentlicht hat:

Einbrüche 19 Einbrüche verzeichnete die Polizei 2015, bei denen es die Täter auf Wertgegenstände abgesehen hatten. 2016 stieg ihre Zahl auf 24. Bearbeitet werden diese Fälle nicht immer in Hermeskeil - oft springen die Kollegen von der Trierer Kriminalpolizei ein, die sich um Bandenkriminalität kümmern.

Gewalt, Bedrohung, Nötigung Die Fälle gefährlicher Körperverletzungen haben deutlich zugenommen. 2016 bearbeitete die Polizeiinspektion Hermeskeil 34 solcher Fälle, im Jahr zuvor nur 24. Insgesamt ist die Zahl der "Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit" aber mit zwei Fällen mehr (167 insgesamt) fast gleich geblieben. Die Zahl der registrierten Nötigungen ist von 17 auf 13 Fälle gesunken. Bedrohung spielte in 29 Fällen eine Rolle (plus eins), Nachstellung - also Stalking - in drei Fällen (minus drei).
Drogen Rauschgift beschäftigt die Polizei im Hochwald immer weniger. Während sich 2015 noch 53 Fälle um Drogen drehten, waren es vergangenes Jahr nur noch 40. Dabei spielte das Kiffen eine besondere Rolle: Jeder zweite Verstoß bezog sich auf auf den Gebrauch, den Besitz oder den Verkauf von Cannabisprodukten.

Diebstahl Auf den ersten Blick eine erschreckende Zahl: Die Fälle, die sich um Ladendiebstähle drehen, haben sich von 18 auf 60 verdreifacht. Burkhard Blug, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Hermeskeil sagt dazu: "Der Anstieg dieser Fälle lässt sich damit erklären, dass rund um Hermeskeil inzwischen mehr Ladendetektive eingesetzt werden." Es wird also nicht mehr geklaut, sondern mehr erwischt. Aus Autos wurde nur noch halb so viel geklaut wie im Vorjahr (zehn statt 22 Fälle).
Greimerath und Co. Für einige Bewohner der Verbandsgemeinde Kell am See ist die PI Saarburg zuständig. Das gilt für Baldringen, Greimerath, Herntern Lampaden, Paschel, Schömerich, Vierherrenborn und Zerf. Im Saarburger Raum ist die Zahl der Kriminalfälle um sechs Prozent gesunken. Um ein Drittel ging etwa die Zahl der schweren Diebstählfälle zurück. Zugenommen haben die Fälle der "sonstigen Straftatbestände". Bei den meisten handelt es sich um Sachbeschädigungen. Um vier Prozent haben sich die einfachen Diebstähle erhöht. Das sind Fälle, in denen Täter keine Gewalt anwenden.DIE INSPEKTION HERMESKEIL


Extra

Die Polizeiinspektion Hermeskeil ist für die VG Hermeskeil zuständig und deckt Gebiete in den VG Kell, Ruwer und Thalfang ab. Erfordert ein Fall Spezialwissen, wird er von anderen Behörden bearbeitet und taucht in der Hermeskeiler Statistik nicht auf. Das gilt oft für Missbrauch von Schutzbefohlenen, Mord oder Wirtschaftskriminalität.

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