Der Winter kann kommen

Die Verkehrssicherheit, die Leistungsfähigkeit der Straßen, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit sind von den Straßenmeistereien zu beachten, wenn der erste Schnee fällt. Die Winterdienstvorbereitungen laufen seit dem Sommer. Die Fahrzeuge müssen fit sein, ebenso die Fahrer.

Hermeskeil/ Thalfang/ Saarburg. Erste Bilder von Schneefällen im Fernsehen warnen: Der nächste Winter ist vielleicht näher, als wir es uns alle wünschen. Die Masterstraßenmeisterei Hermeskeil, zu der auch die Stationen in Thalfang und Saarburg gehören, ist gerüstet, 930 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen benutzbar zu halten.

"Die Vorbereitungen laufen seit dem Sommer", erklärt Arnold Eiden, Chef aller drei Dienststellen und 26 Streuwagenbesatzungen. Alle Streugeräte sind gewartet, 6000 Tonnen Salz eingelagert und die Fahrer derzeit sogar auf einem Fahrsicherheitstraining auf einer Teststrecke in Wüschheim zwischen Kastellaun und Simmern.

Nichts wird dem Zufall überlassen, wenn die Sicherheit der Straßenbenutzer, die Gewährleistung, dass der Güterverkehr nicht zusammenbricht, und der Umweltschutz möglichst kostengünstig unter einen Hut gebracht werden sollen.

"Die Einstellung der Streuwagen und der Streubilder nehmen wir sehr genau vor", sagt Eiden, denn hier kann bei einem Tonnenpreis des Salzes von rund 60 Euro am meisten gespart werden. Die Winzigkeit von gerade mal fünf bis 40 Gramm Salz muss exakt, das heißt asymmetrisch und gleichmäßig auf der Fahrbahn verteilt werden, während der Schneepflug am Fahrzeugbug möglichst viel der weißen Pracht beiseite schafft. "Was wir vorne räumen, brauchen wir hinten nicht mehr zu tauen", macht Eiden klar. Das sei kostengünstiger und umweltschonend. In Winterdienstplänen ist exakt festgelegt, welches Fahrzeug, welche Straßen in welcher Reihenfolge räumt. "Priorität haben Bundes-, Landes und stark befahrende Kreisstraßen", so der Herr der Schneeräumtruppe. Eiden rät dringend allen Auto- und Brummifahrern, demnächst auf Winterreifen umzurüsten, denn: "Querstehende Autos und LKW verlängern die Umlaufzeiten enorm." Wenn viel Schnee gefallen ist und die ersten bösen Anrufe kommen, dass hier und da noch nicht geräumt ist, hat Eiden nur eine Antwort: "Geduld, wir kommen auf jeden Fall."

Auch bei fleißigen Hausbesitzern, die schon am frühen Morgen ihre Gehwege geräumt haben, machen sich die Streuwagenlenker nicht immer beliebt. "Wer den Schnee auf die Straße kehrt, muss damit rechnen, dass das Räumfahrzeug alles wieder zurückschiebt", bedauert Eiden.

Wann es losgeht, erfährt die Truppe in Orange vom Deutschen Wetterdienst, der online ein eigenes Straßenwetter-Informationssystem anbietet, das auch Wahrscheinlichkeiten anzeigt. "Bei einer Warnung machen wir erst einmal eine Kontrollfahrt über eine festgelegte Route mit besonderen Gefahrenpunkten und entscheiden dann über die Größenordnung des Einsatzes", erklärt Eiden. Es kann auch vorbeugend gestreut werden. Auf keinen Fall werde aber Zeit vergeudet.

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