Des Lädchens Herz(-Stück)

BEUREN. Verschont von ausgeklügelter Werbepsychologie und einem erschlagenden Sortiment, können die Beurener in aller Seelenruhe im "Lädchen" einkaufen. Und: Maria Herz hat immer ein nettes Wort auf den Lippen.

"Sobald es eine Lücke gibt, hol' ich dich nach", hat Ludwig Welter seiner Kollegin vor zwei Jahren versprochen - und Wort gehalten. Welter eröffnete einen Frischemarkt in Beuren und nach ein paar Monaten suchte er eine fleißige Hand. Ein Anruf bei Maria Herz, und die Stelle konnte besetzt werden. Naschwerk, Brötchen, Kaffeeklatsch

Seit sechs Jahren lebt die 49-Jährige in Beuren. "Der Liebe wegen." Ihr Lebensgefährte Reiner Erzig betreibt die "Kleine Markthalle" direkt neben der Arbeitsstelle von Maria Herz. Um halb sieben ist die vierfache Mutter schon auf den Beinen, backt frische Brötchen auf für den Frühstückstisch der Beurener. "Um sieben kommen die ersten Kunden." Freundlich und hilfsbereit sein, ist oberstes Gebot im "Lädchen", wie die Verkäuferin den Minimarkt nennt. "Der Laden ist sehr wichtig für das Dorf", sagt sie, "vor allem für die älteren Menschen." Auch viele Kinder kommen her, kaufen Naschwerk oder erkundigen sich nach den neuesten Sammelkarten. "Und im Sommer kommen die Kleinen und wollen Eis." Die meisten der Einkäufer sind Stammkunden, doch auch Arbeiter, die in Beuren zu tun haben, oder Patienten des Landarztes springen mal schnell rein, um Wurst, Backwaren oder Gemüse einzukaufen. Ein Stehtisch in der Mitte des Geschäfts und eine Kaffeemaschine in Reichweite laden zum Klönen ein. "Das hier ist ein richtiger Treffpunkt", sagt die fünffache Oma. Erholung mit den Enkelkindern

Beim Spielen mit ihren Enkelkindern erholt sie sich von der Ganztagstätigkeit, wenn die Rasselbande zu Besuch bei der Oma im Hochwald ist. Enkeltochter Darlene sieht Maria Herz nur selten. Sie lebt in Berlin. "Ihr schreibe ich öfter mal." Von Schweich ist sie damals nach Beuren gezogen und fühlt sich wohl. Das Leben im Hochwald, vor allem dass jeder jeden kennt, schätzt die Frohnatur sehr. Und ihre Arbeit am Dreh- und Angelpunkt des Dorfes.

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