Deutliche Strafe

Ilona König bleibt Bürgermeisterin von Hermeskeil, dennoch ist dieses Ergebnis eine deutliche Strafe. 1999 dominierte König mit 59,2 Prozent und siegte in sieben der damals acht Wahlbezirke. Gestern hat ihr Stadtteil sie herausgerissen: Abtei wählte Ilona König.

Im Rest von Hermeskeil wünschte sich die Mehrheit Udo Moser als neuen Bürgermeister. Gerade Udo Moser - der Mann, den man nach seinem Bruch mit der SPD im Jahr 2000 zur "Persona non grata" im Hochwald machte, der auf politischer Ebene als Moserer und Motzer ausgegrenzt wurde, weil er immer wieder deutlich und prägnant auf Probleme und Missstände in Hermeskeil hinwies. Die Bürgermeisterwahl 2004 zeigt, dass ihm sehr viele Wähler glauben. Mosers Auftrag ist klar: Er soll zusammen mit der BFB seine kritische Linie beibehalten. Aus Sicht von Ilona König ist dieses Ergebnis eine deutliche Warnung - die noch deutlicher hätte werden können, wenn ihre Burg Abtei nicht treu zu ihr gestanden hätte. Eine Unterstützung, die König verdient hat. Sie war stets eine entschlossene Befürworterin des Plans, bei Abtei ein Sondergebiet zu schaffen, das heute die Heimat von Fachmärkten und einem großen Einzelhändler ist. In der neuen Legislaturperiode wird sich die Bürgermeisterin um den Teil von Hermeskeil kümmern müssen, der genau unter diesem Projekt gelitten hat: die Innenstadt. j.pistorius@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort