Deutsch-polnisches Treffen: Bauernhof besucht

Seit 2003 gibt es einen jährlichen Jugendaustausch zwischen Hel und Hermeskeil. Jetzt waren wieder 15 junge Menschen aus der Stadt an der Danziger Bucht im Hochwald zu Gast. Gemeinsam mit den deutschen Altersgenossen war zuvor unter der Leitung des Jugendpflegers Bernd Hermesdorf das Programm zusammengestellt und organisiert worden.

 Die deutschen und polnischen Jugendlichen besuchten den Eichhof. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Die deutschen und polnischen Jugendlichen besuchten den Eichhof. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. (doth) Zwischen 16 und 18 Jahre sind die jungen Leute alt, die nicht nur ihre Altersgenossen der Partnerstadt, sondern möglichst die gesamten Lebensumstände und die Mentalität der Menschen kennenlernen sollen. Finanziert werden die Besuche vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk mit Sitz in Potsdam, dem Land Rheinland- Pfalz, dem Landkreis Trier-Saarburg und dem Partnerschaftsverein des Landkreises.

"Das Programm haben die Jugendlichen selbst zusammengestellt und zum Teil sogar organisiert", berichtet Jugendpfleger Bernd Hermesdorf. Die jungen Polen wollten unbedingt die Gedenkstätte des KZ Hinzert besuchen, um sich mit diesem dunklen Kapitel deutsch-polnischer Geschichte auseinanderzusetzen. Stark nachgefragt war auch Zukunftstechnik wie Windkraft oder der Eichhof von Beate und Hans- Peter Reichert. Sie führten eine vollautomatische Melkmaschine vor, die Kühe rund um die Uhr in der richtigen Reihenfolge "anlockt", das Tier automatisch erkennt, melkt und, wenn etwas nicht stimmt, den Besitzer auf dem Handy anruft, um ihn mithilfe einer Roboterstimme zu informieren.

Nach der Hofbesichtung wurden Produkte vom Hofladen serviert: Zeit für Gespräche, übersetzt von der gebürtigen Polin Barbara Gadziala aus Hermeskeil. Der 18-jährige Lukas Wierzbowski berichtete, das Programm sei sehr gut zusammengestellt: "Da steckt viel Arbeit drin, und wir können viele Erkenntnisse mit nach Hause nehmen." Toll fanden es die jungen Leute auch, in Andreas Sliwinski einen Landsmann auf dem Hof vorzufinden, der sich freute, wieder einmal seine Muttersprache benutzen zu können. Die beiden polnischen Betreuungslehrer Anita Rzeczkowska und Norbert Gorski betonten, dass dieser Aufenthalt eine Auszeichnung für gute schulische Leistungen und gutes Benehmen ist.

Spaß bereitete es Martin Klaeser (17), auf junge Polen zu treffen - vor allem, als die Gruppen eine Nacht auf Burg Veldenz verbrachten. Über die unterschiedlichen Mentalitäten sagt Karin Gadziala (17), die beide Sprachen spricht: "Die Deutschen hört man, bevor man sie sieht. Die Polen sind etwas zurückhaltender, aber immer freundlich."

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