Die CDU kommt und bleibt

GRIMBURG. (ax) Eine Woche nach dem Paukenschlag, als die Christdemokraten aus Protest das Bürgerhaus verließen, ist im Grimburger Gemeinderat wieder ein Stück weit Normalität eingekehrt. Die Wiederholungssitzung am Montag verlief ohne nennenswerte Reibereien.

Nur eine knappe halbe Stunde saß der Grimburger Gemeinderat zusammen, dann war Schluss: Anders als vor einer Woche hatte dieses schnelle Ende aber nichts damit zu tun, dass es zu einem neuerlichen Eklat gekommen wäre. Zur Erinnerung: Am 15. Mai hatte die CDU-Fraktion bereits nach fünf Minuten aus Protest das Bürgerhaus verlassen, weil Ortsbürgermeister Franz-Josef Weber (FWG) nach ihrer Auffassung zum wiederholten Male die Tagesordnung nicht mit ihrem Beigeordneten Günter Eiden abgesprochen habe (der TV berichtete). Daraufhin hatte Weber die Sitzung wegen Beschlussunfähigkeit des Rates schließen müssen und für Montagabend eine Wiederholungssitzung angesetzt, die exakt dieselben Punkte wie jene sieben Tage zuvor enthielt. Laut Paragraf 39 der Gemeindeordnung hätten dieses Mal nur drei Ratsmitglieder anwesend sein müssen, damit das Gremium beschlussfähig ist. Doch dazu sollte es nicht kommen: Die CDU-Fraktion erschien, und sie blieb, um sich an den Beratungen zu beteiligen. Den Weg dafür hatte ein Gespräch zwischen Eiden und Weber am Samstag geebnet, das der Beigeordnete bereits wenige Stunden vor dem zweiten Anlauf als "konstruktiv" bezeichnet hatte. Nicht zu übersehen war auch, dass beide Seiten dieses Mal um Kooperation statt Konfrontation bemüht waren. Nachdem Weber die "form- und fristgerechte Einladung" festgestellt hatte und fragte, ob es "inzwischen neue Erkenntnisse gibt", konnte sich Joachim Wahlen (CDU) allerdings nicht die Bemerkung verkneifen, dass auch die aktuelle Tagesordnung nicht mit Eiden abgesprochen worden sei. Es blieb allerdings bei diesem kleinen Wortgeplänkel - der Rest der Sitzung verlief nämlich unter der Rubrik "keine besonderen Vorkommnisse". Der Rat vergab einstimmig den Auftrag für die Einrichtung eines Rasengräberfeldes auf dem Friedhof, wofür im Nachtragshaushalt der Gemeinde eine Summe von 13 000 Euro eingestellt wurde. Und er legte fest, dass in den nächsten Wochen Flickarbeiten in drei Innnerortsstraßen vorgenommen werden. Weber informierte zudem darüber, dass die Zweckverbandsversammlung beschlossen habe, dass im gemeinsamen Kindergarten mit Gusenburg eine Ganztagsbetreuung eingerichtet werden soll. Der Ortsbürgermeister hatte außerdem eine "erfreuliche Nachricht" zu vermelden und wies darauf hin, dass der jahrelang schwelende Streit zwischen den Jagdpächtern und dem "Förderverein Burg Grimburg" wegen der touristischen Nutzung der Burg mittlerweile beigelegt werden konnte. Allerdings brachte auch die CDU ein für sie wichtiges Anliegen vor: Sie drängt darauf, dass bald die weitere Vorgehensweise beim Projekt "Bioenergiedorf" festgelegt werden sollte. Denn an der Frage, ob dieses Modellvorhaben umgesetzt wird oder nicht, "hängt der Ausbau der Kreisstraße, den wir hier im Rat beschlossen haben", betonte Eiden. Geeinigt wurde sich in der Sitzung schließlich darauf, dass Weber zusammen mit Eiden in den nächsten drei Wochen in die Grimburger Haushalte gehen werde und dort den Bewohnern ein Blatt mit drei Fragen vorlegen wolle. Darin soll das Interesse der Dorfbewohner abgeklopft werden, ob sie sich vorstellen könnten, an das geplante Nahwärmenetz angeschlossen zu werden, ob sie auf keinen Fall mitmachen oder ob sie zunächst die weitere Entwicklung abwarten wollen.

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