Die Hochwald-"Boygroup" ist zurück

Da, wo vor 40 Jahren die Erfolgsgeschichte begann, finden sie sich heute wieder: "The Heap of Rubble" spielen am 26. April, im Hermeskeiler Johanneshaus. Auf der Agenda stehen viel Rock und Pop aus den "Roaring Sixties" und jede Menge Reminiszenzen an eine glorreiche Vergangenheit.

Hermeskeil. Nie waren die Alt-68er moderner und allgegenwärtiger als zurzeit. Der ergraute Alt-Kommunarde Rainer Langhans wird vom Frühstücksfernsehen "Volle Kanne" bis zu Kerner und Beckmann durch sämtliche Talkshows der deutschen Fernsehlandschaft geschleift. Das Leben der 68-Sexikone Uschi Obermeier, die sich von den bürgerlichen Werten ihrer Eltern absetzen wollte und sich mit 60 noch einmal für den Playboy auszog, erleben die Kiddies der "Generation @" als "Das wilde Leben" von Regisseur Achim Bornhak im Kino. Rudi Dutschke erlebt derzeit auf der Mattscheibe seine mediale Wiederbelebung und ist präsenter als ein zeitgenösischerer Rudi: Rennschwein Rudi Rüssel. In diesen Zeitgeist der Glorifizierung dessen, was einst als Anarchie und Umstürzlertum der Außerparlamentarischen Opposition (Apo) mit Knast und Knüppel bekämpft wurde, passt auch ein musikalisches Ereignis im Hochwald in wenigen Tagen. "The Heap of Rubble", zu deutsch pikanterweise "Trümmerhaufen", waren Ende der 60er Jahre so etwas wie die erste Boygroup in einer Region, deren Bewohner nicht eben als besonders aufgeschlossen gegenüber derlei Gedankengut der "Post-Petticoat-Phase" galten.Zurück zu den Wurzeln - Auftritt in Hermeskeil

Im Johanneshaus, ausgerechnet einem Standort, der nach dem höchsten kirchlichen Würdenträger benannt war, schlug die Geburtsstunde von "The Heap of Rubble", deren Mitglieder damals aufbruchwütige Teenies waren und die jetzt, verstreut über die gesamte Republik, dem Vorruhestand entgegenblicken. 2000 brillierte die Band mit einem Revival-Konzert. Zwei Jahre später gab es ein weiteres Event in der Hochwaldhalle. Jetzt zieht es die Band zurück zu den Wurzeln und damit noch einmal in das Johanneshaus. 2005 erschien die CD "Comin' home", inzwischen wurde auch das Live-Programm "runderneuert". Etwa die Hälfte der Songs sind neu einstudiert, stammen jedoch fast alle aus den Sechzigern. Mit dabei sind Songs der "Beatles" und der "Rolling Stones", von "The Hollies", "Creedence Clearwater Revival", "The Kinks" oder "Steppenwolf". Hinzu kommen eigene Kreationen, wie der neueste Song "Winding Up". Nach sechs Jahren Bühnenabstinenz hat sich die Gruppe erneut gefunden. "Da wir ziemlich verteilt über die gesamte Republik wohnen, haben wir seit dem Probebeginn vor einem halben Jahr insgesamt 15 000 ‚Probekilometer' in unseren privaten Autos zurückgelegt, um uns zu den Ganztagsproben zu treffen", erklärt Manfred Eiden, Bandmitglied von damals bis heute, den Aufwand der Reunion. Proben seien nur an Wochenenden möglich gewesen und funktioniere nur, wenn das "musikalische Feuer der 60's" in jedem Bandmitglied brennt. Nur so könne es gelingen "das Feuer im Publikum in Hermeskeil zu entfachen", so Eiden. "Ohne die Unterstützung des Hermeskeiler KV Ruck Zuck", sagt Eiden, "wäre dieses Konzert in Hermeskeil gar nicht zustande gekommen." "The Heap of Rubble" spielen am 26. April im Johanneshaus ab 20 Uhr in der Besetzung Manfred Eiden, Peter Bock, Roland Krennrich, Jon Freeman und Harald Görges. Vorverkaufsstellen sind in Hermeskeil bei Uhren Haag und EP Asbeck.

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