Die Unruhe wächst

WALDWEILER. Die Schäden sind meist nur geringfügig, doch die Unruhe in der Bevölkerung wächst. In Waldweiler hat am Wochenende zum wiederholten Mal ein bislang unbekannter Brandstifter zugeschlagen (der TV berichtete). Inzwischen gibt es eine erste Personenbeschreibung.

"Ein Mann im jüngeren Alter, aber kein Teenie, zwischen 1,80 und 1,85 Meter groß, kräftige Statur und mit Turnschuhen und vermutlich einem Kapuzen-Pulli bekleidet." Das sind laut Hermann Johann von der Polizei Hermeskeil die äußeren Merkmale eines Tatverdächtigen, den die Polizeiinspektion Hermeskeil seit dem letzten Brand in Waldweiler am frühen Samstagmorgen im Visier hat. Eine Anwohnerin im Neubaugebiet "Am Kirchweg" konnte den Ermittlern diese Personenbeschreibung des mutmaßlichen "Feuerteufels" liefern. Sie war kurz vor 2 Uhr nachts aus dem Schlaf geschreckt, als sich jemand am Briefkasten an der Haustür zu schaffen machte und diesen in Brand setzte. Der Täter flüchtete zwar, doch es gelang der Frau, das Feuer zu löschen. Der Unbekannte sollte in dieser Nacht noch keine Ruhe geben, was darauf hindeutet, dass er zu den Besuchern eines Rock-Konzerts in der Teufelskopfhalle gezählt haben könnte. Gegen 4 Uhr kehrte er ins Neubaugebiet zurück, zündete eine mit Papier gefüllte Stahlmülltonne an und legte 100 Meter entfernt an einer Doppelgarage einen weiteren Brand. Diese wurden von der Feuerwehr Schillingen, die frühzeitig von einer Polizeistreife alarmiert worden war, jedoch schnell unter Kontrolle gebracht. Professionell sei der Täter zwar nicht vorgegangen, aber als Dumme-Jungen-Streich will Johann die Brandstiftungen im unmittelbaren Bereich von Wohnhäusern nicht verstanden wissen. "Das kann auch ganz anders ausgehen und gefährliche Folgen haben", betont der Polizist. Dem pflichtet auch Thomas Spies bei. "Leute, die so was machen, haben doch keine Skrupel mehr", empört sich der junge Familienvater. Auch um sein Haus sei in dieser Nacht jemand geschlichen, erzählt der Kirchweg-Bewohner. Während seine Familie glücklicherweise verschont blieb, sieht das bei Heike Kiefer anders aus: "Uns sind erst am Samstagnachmittag ein paar angekokelte Holzscheite aufgefallen, die in unserem Carport lagern. Wahrscheinlich hat er es also auch bei uns versucht", berichtet Kiefer. "Es gibt zwar noch keine Panik, und die meisten Leute im Dorf sehen es gelassen. Aber eine gewisse Beunruhigung ist schon da", informiert Ortsbürgermeister Manfred Rauber. Er appelliert deshalb an die Waldweilerer, die Augen und Ohren verstärkt offen zu halten. Denn die Straftaten im Kirchweg waren nur der vorläufige Höhepunkt einer Brandserie, die die Bürger des Hochwald-Orts seit Mitte Oktober in Atem hält. Zunächst waren gleich zwei verschiedene Male leer stehende Hühnerställe in der Straße "Zur Huf" angesteckt worden und vollständig niedergebrannt. Wenige Tage später fand die Polizei deutliche Rauch- und Brandspuren an mehreren Fenstern der Teufelskopfhalle. Er gehe davon aus, dass alle Fälle von einem einzigen Täter verübt wurden, sagte Johann gestern auf TV -Anfrage. Und auch bei der Frage, wo der Brandstifter herkommt, hat der Polizeibeamte einen nahe liegenden Verdacht: "Entweder aus Waldweiler oder aus einem Nachbarort." Hinweise nimmt die Polizei Hermeskeil unter der Telefonnummer 06503/91510 entgegen.

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