Die facettenreiche Welt des Tanzes

Der Hermeskeiler Kulturherbst wartet in diesem Jahr mit einem besonderen Leckerbissen auf: Sergey Volobuyev, langjähriger Ballettchef des Trierer Theaters, präsentiert die mit Schülern und Laien einstudierte Balletshow "Tanzwelten".

Hermeskeil/Lorscheid. (urs) Großes Ballett in Hermeskeil ist ungewöhnlich genug. Doch das "Tanzwelten"-Publikum erwartet sehr viel mehr. Mit Kostproben wie Tschaikowskys Nussknacker will Sergey Volobuyev, Ballettmeister und Diplom-Choreograf, "einen Bruchteil der facettenreichen Welt des Tanzes" präsentieren. Für die Inszenierung spannt er einen Bogen von der Klassik zur Moderne, vom rituellen Tanz zum Musical. "Farbenfroh wie ein Regenbogen" sollen die Choreografien zu Werken von Sergei Prokofiev (Romeo und Julia, Peter und der Wolf) sein oder zu der Musik von Popstar George Michael. Er erzähle "Fragmente aus dem Leben" - aber ohne Worte. Denn seine Sprache sei die des Tanzes.Wichtigstes Ziel dabei ist, Tanz und Ballett in der Hochwaldregion zu integrieren. Gleichzeitig will der langjährige Ballettchef des Trierer Theaters eine Verbindung zum Mehrgenerationenhaus Johanneshaus schaffen.

Daher werden nicht nur Mitglieder seiner Hermeskeiler Ballettschule tanzen, sondern auch Laien - und zwar Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Denn Volobuyevs Lorscheider Theater "Petipa" bildet Tänzer jeden Alters aus.

Einige der älteren "Tanzwelten"-Akteure haben laut Volobuyev im Februar erstmals begonnen, sich mit Ballettunterricht zu beschäftigen. "Das sind Neueinsteiger - eine absolut unglaubliche Entwicklung", würdigt er die Leistung. Bei den Proben ist Lob jedoch tabu. Nach einem mitreißenden Feuer-Tanz mahnt er nur: "Wir müssen wärmer werden, wir sind richtig steif gewesen." Das werde doch nun schon seit Monaten immer wieder geübt.

Ab und an erlaubt er sich jedoch eine Prise Humor: "Freude soll das sein - der Ballettmeister ist endlich weg!" Doch ansonsten ist die harte Linie Pflicht: "Ich bin nie richtig zufrieden - alles andere zählt nicht."

Seine Schüler, die zwei- bis dreimal die Woche proben, haben damit kein Problem. Sie haben vor Jahren "Peer Gynt" gesehen - choreografiert und inszeniert von Volobuyev - und seien fasziniert gewesen, erzählt Judith Mergens. Eine einschlägige Ausbildung kann die Reinsfelder Ergotherapeutin nicht vorweisen. "Ich hab zwar mal Jazztanz gemacht, aber nie Ballett." Ulrike Vogt aus Trier hatte hingegen schon als Fünfjährige Ballettunterricht, als Erwachsene aber sehr lange pausiert. Mit dem Bitburger Denis Weinberg ist zudem ein latein-amerikanischer Tänzer mit im Team. Ihnen gemeinsam ist die Liebe zum Tanz, die - laut Volobuyev - eine Tänzerin "50 plus" erst voll und ganz jetzt ausleben könne.

Extra Die Premiere des Ballettabends "Tanzwelten" ist am Samstag, 20. September, ab 18 Uhr in der Hochwaldhalle Hermeskeil. Weitere Aufführungstermine: 4. Oktober, 8. November, 29. November, 7. Dezember, jeweils ab 18 Uhr. Karten gibt es in den TV-Service-Centern Trier, Bitburg und Wittlich, unter der TV-Tickethotline 0651/7199-996 sowie unter volksfreund.de/tickets. (urs)

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