"Doch nicht etwa Maler!"

Beruf und Familie hatten ihn ein Leben lang keinen Spielraum für seinen sehnlichsten Wunsch gelassen. Im Rentenalter aber erfüllte Paul Schmitz sich diesen Wunsch und widmet sich der Malerei.

 Erfüllte sich einen lang ersehnten Traum: Paul Schmitz. Erst im Alter ergab sich die Zeit, seinem Hobby, der Malerei, ausreichenden Raum zu geben. TV-Foto: Hans Muth

Erfüllte sich einen lang ersehnten Traum: Paul Schmitz. Erst im Alter ergab sich die Zeit, seinem Hobby, der Malerei, ausreichenden Raum zu geben. TV-Foto: Hans Muth

Schillingen. "Bereits in der Zeit, als ich noch im Berufsleben stand, habe ich mir vorgenommen, irgendwann mit der Malerei zu beginnen", erzählt Paul Schmitz. "Schon als Kind unterstellte man mir einiges Talent, doch wie das früher so war, klopfte man mir symbolisch auf die Finger und sagte: ‚Der wird doch nicht etwa Maler werden!' Das sei kein Beruf mit Zukunft. So lernte ich etwas ‚Anständiges'. Im Alter habe ich mir den Wunsch dann doch erfüllt. Seit einigen Jahren male ich in Öl, Aquarell und Acryl."Es ist ein Hobby, das Schmitz jeden Tag beschäftigt. In der Wohnung, in der er mit Ehefrau Maria alleine lebt - die Kinder, drei Töchter und ein Sohn, sind alle erwachsen - findet man seine Werke. Da sind Stillleben und Landschaftsaufnahmen, die durchaus die leitende Hand von Ursula Stimmler, Künstlerin aus Züsch, erkennen lassen. "Jedes Jahr zur Zeit des Kulturherbstes finden in Hermeskeil verschiedene Workshops statt, zu denen ich mich immer anmelde und mich dreimal in der Woche weiterbilde. Ursula Stimmler leitet diese Seminare." Stolz präsentiert er eines der dort gemalten Bilder, eine Waldlandschaft, deren Hintergrund von der Sonne erhellt wird.Aber auch handwerklich ist der gelernte Stellmacher immer noch aktiv. Selbst hergestellte Bilderrahmen zieren seine Werke und die seiner Ehefrau Maria, die mit künstlerisch gestalteten Stickarbeiten inzwischen auf internationalem Podium ausstellt. Eine maßstabgetreue Puppenwohnung hat er gebaut, Ehefrau Maria lieferte die notwendigen Stickarbeiten. Diese geht dann mit auf Reisen, wenn Maria Schmitz ihre hochwertigen Occhi-Stickereien ausstellt.Auch dem Zeitgeschmack will Schmitz entsprechend Rechnung tragen, wie er sagt. So hat er seiner Tochter ein dreiteiliges, modernes Bild in weichem rot-gelben Farbton gemalt."Ich kann es kaum erwarten, dass im Herbst dieses Jahres ein neuer Workshop beginnt", sagt der 74-Jährige, der die Malerei gerne beiseite legt, wenn eines seiner vier Enkelkinder zu Besuch kommt.

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