Drahtesel dringend benötigt

MANDERN. (hm) Die von der Polizei geleitete Jugendverkehrsschule in Mandern lehrt Hochwälder Grundschüler korrektes Verhalten im Straßenverkehr und konfrontiert die jungen Radfahrer mit ihrer ersten Führerscheinprüfung. Oberkommissar Bertram Höfle hat jedoch ein Problem: "Wir brauchen noch mehr Fahrräder."

Auf dem Vorplatz der Siebenbornhalle herrscht viel Verkehr. Kinder in grünen Hemden und Fahrrad-Sturzhelmen sitzen diszipliniert am Rande der auf dem gesamten Platz angebrachten Verkehrsanlage und beobachten, was dort geschieht. Es sind die Schülerinnen und Schüler der zweiten und dritten Klasse der Grundschule Schillingen. Für sie alle steht heute eine wichtige Aufgabe an: das Bestehen der Prüfung zum Fahrrad-Führerschein. Polizeioberkommissar Bertram Höfle beobachtet seine Schüler und macht sich Notizen. In vier Unterrichtseinheiten mit sechs vollen Stunden hat er die Kleinen auf diese Prüfung vorbereitet. Die Voraussetzungen auf dem Platz sind gut. Die Sonne scheint, und auf der großflächigen Anlage können die Kinder zeigen, was sie gelernt haben. Höfle kommt gerne nach Mandern, wo er die Verkehrserziehung für alle Orte der Verbandsgemeinde Kell am See durchführt. "Hier in Mandern sind die Voraussetzungen ideal", sagt der Beamte der Polizeiinspektion Hermeskeil. "Die Verwaltung in Kell am See unterstützt mich in jeder Weise. Ich muss nicht erst darum bitten, dass die Spuren neu gestrichen werden." Auch die sechs Fahrräder der Jugendverkehrsschule hat die Verbandsgemeinde gestiftet. Sechs Kinder sind mit ihren Rädern momentan auf der Anlage unterwegs. In einem Sicherheitsabstand von mindestens drei Metern fahren sie durch den Prüfungsparcours. Die Beschilderung der Kreuzungsbereiche, Fußgängerüberwege und Freiflächen ist so angebracht, wie die Radfahrer sie auch später im Straßenverkehr vorfinden. Nach knapp zwei Stunden Prüfungsfahrt ist es dann so weit, Höfle versammelt seine Schützlinge um sich. "Ich habe eine gute Nachricht für euch. Alle haben bestanden." Großer Jubel bricht aus. Man sieht, dass die Kinder die Sache ernst nehmen. "Es ist nicht so, dass wir alle Kinder einfach die Prüfung bestehen lassen, nur um ihnen damit eine Freude zu machen", erklärt Höfle. "Es sind oftmals Kinder dabei, die die Prüfung nicht bestehen. Ich möchte, dass alle gut auf die Teilnahme im Straßenverkehr vorbereitet sind, und hoffe, dass die Eltern ihnen mit Rat und Tat weiterhelfen." Eines liegt Höfle dennoch am Herzen. "Wir könnten noch effektiver arbeiten, wenn wir weitere zehn Fahrräder zur Verfügung hätten. Vielleicht findet sich ja ein Sponsor, dem die Sicherheit unserer Kinder ebenfalls am Herzen liegt. Darüber würden sich die Kinder und ich sehr freuen." Doch dann muss er sich wieder seiner Aufgabe zuwenden, denn inzwischen ist der Bus mit weiteren zwei Schulklassen angekommen. Die nächste Prüfung beginnt.

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