Drei Länder, eine Marke

MERZIG-WADERN. Peter Klein ist seit einem Jahr Geschäftsführer des Tourismusverbandes Merzig-Wadern. Die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg zieht sich wie ein roter Faden durch seine Arbeit.

Ein Jahr an der Spitze des Tourismusverbands Merzig-Wadern -wie fühlen Sie sich? Peter Klein : Gut. Viele Erwartungen, die ich mitgebracht habe, haben sich bestätigt. Und ich denke, unser ganze Team hat im vergangenen Jahr gut gearbeitet. Es passt auch alles ganz gut zusammen: Ich habe eine reizvolle Aufgabe gefunden, die zwar durchaus eine Herausforderung ist, aber es geht ja auch eine Menge voran.

Vor einem Jahr hatten Sie dem Markenzeichen "Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Luxemburg" als Alleinstellungsmerkmal der gesamten Hochwald-Region besonderes Gewicht gegeben. Hat sich das gelohnt? Sind "wir" unter dieser Marke spürbar bekannter geworden?

Peter Klein : Zunächst einmal: Das war ja nicht meine Erfindung, sondern ein Ergebnis des Leitbildprozesses. Ich bin froh, dass es tatsächlich einen breiten Konsens in den Landkreisen gibt, dass wir auf diese Karte setzen sollen. Konkret haben wir im vergangenen Jahr zum ersten Mal mit dieser Dachmarke offensiv geworben. Unsere Sommer-Werbetour mit dem Info-Mobil und auf Stadtfesten hat gezeigt, dass sich viel mehr Menschen etwas unter Deutschland-Frankreich-Luxemburg vorstellen konnten als unter einem politischen Begriff wie Landkreis Merzig-Wadern. Die Marke "Ferienregion Dreiländereck" kommt im Hochwald und darüber hinaus an.

Werbung braucht tatsächliche Produkte. Was hat sich da getan?

Peter Klein : Die beiden Projekte "Gärten ohne Grenzen" und "Gastronomie ohne Grenzen" sind inzwischen zu greifbaren Produkten gereift. Für die Gärten können wir mit der CEB und dem französischen Partner CDT jetzt ein Pauschalreisen-Programm bieten. Und bei der Gastronomie hat sich der von meinem Kollegen Axel Kaluza entwickelte Stempelpass eine große Liebhaberschar erobert. Die Aktion, bei der nach zwölf Besuchen in Restaurants der Region ein Gratis-Candle-light-Dinner winkt, wird in diesem Jahr fortgesetzt. Außerdem gibt es eine Reihe kleinerer Projekte wie die Anlage "grenzüberschreitender Wanderweg".

Welches sind in diesem Bereich die Ideen für die nähere Zukunft?

Peter Klein : Zum einen wollen wir Themen, die bisher nur national bearbeitet wurden, international vernetzen. Ein Beispiel ist unser Zugpferd "Kelten und Römer". Oder etwas für unsere vielen Gäste, die die schöne Landschaft erwandern wollen. Mit einem mehrtägigen großen Rundwanderweg durch den Grünen Kreis, Lothringen und Luxemburg hätten wir ein Angebot, das sich ausgezeichnet vermarkten ließe. Eine gemeinsame Internet-Plattform streben wir ebenfalls an. Sie merken, dass sich der Dreiländereck-Gedanke durch unsere Aktivitäten zieht. Das wird auch der nächste Image-Prospekt nachvollziehen: Da wird dann die Marke deutlich sichtbar drauf stehen.

Was gibt es sonst noch an Schwerpunkten für 2003?

Peter Klein : Zunächst wollen wir das Radwegenetz und seine Beschilderung überarbeiten. Außerdem werden neue touristische Informationstafeln aufgestellt. Beides orientiert sich am neuen Beschilderungs-Konzept des saarländischen Wirtschaftsministeriums und wird zu einem frischen, zeitgemäßen Erscheinungsbild führen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung des ländlichen Tourismus. Hier werden gemeinsam mit rund einem dutzend Partnern Themen wie touristische Routen oder Direktvermarktung einheimischer Produkte bearbeitet. Hierfür hoffen wir auch auf Landesmittel.

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