Das historisch wertvolle Gebäude aus dem Jahr 1914 war lange Zeit die Dienstwohnung von Gerd Miebach, der als Förster für das staatliche Revier Steinberg-Kell und nach dessen Auflösung für das Revier Grimburg/Gusenburg zuständig war. Nach seiner Pensionierung im Vorjahr kehrte Miebach in die Eifel zurück, so dass das Forstdienstgebäude in der Römerstraße seitdem unbewohnt ist. Im Zusammenhang mit der Strukturreform der Landesforsten ist der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) derzeit auf der Suche nach neuen Besitzern für neun ehemalige Forstamtsgebäude in der Region Trier sowie für das Forstdienstgebäude in Kell am See. Das auch in Zeitungsinseraten angebotene Anwesen im Hochwald-Ort besteht aus einem eineinhalbgeschossigen, unterkellerten Wohnhaus mit einer Größe von 269 Quadratmeter, das 1986 modernisiert worden ist. Hinzu kommt ein eineinhalbgeschossiges, zirka 85 Quadratmeter großes Nebengebäude, das bisher als Werkstatt genutzt worden ist. Das zum Verkauf stehende Grundstück ist insgesamt 1574 Quadratmeter groß. Im Gegensatz zu den anderen vom LBB angebotenen ehemaligen Forstamtshäusern handelt es sich in Kell am See um "kein typisches Bürogebäude", wie Engelbert Schneider von der LBB-Niederlassung in Trier im Gespräch mit dem TV betont. Es eignet sich vielmehr - wie zuvor - am besten als Wohnhaus. Der Wert des Gebäudes wurde zwar bereits ermittelt, einen Kaufpreis könne er jedoch nicht nennen, informiert Schneider. Denn bei mehreren Interessenten erhält derjenige mit dem höchsten Gebot den Zuschlag. Es hätten sich bereits mehrere Kaufwillige beim LBB gemeldet, sagt der Behörden-Mann weiter. Laut Verbandsgemeinde-Bürgermeister Werner Angsten gibt es auch mindestens zwei Bürger aus Kell am See, die das ehemalige Forstdienstgebäude gerne als Wohnhaus nutzen würden. Eine Entscheidung über den neuen Eigentümer des ortstypischen Anwesens fällt allerdings erst nach dem 27. Mai. Bis dahin läuft die Frist für Kaufinteressenten, die ihr Angebot bei der LBB (Telefon 0651/8107811) abgeben wollen.