"Ein Applaus für dieses Haus"

HERMESKEIL. 19 ehrenamtlich geführte Museen aus Rheinland-Pfalz hatten sich um den ersten Museumspreis beworben. Nach der Entscheidung der Jury wurde der mit 5000 Euro dotierte erste Preis in diesem Jahr gesplittet. Das Hochwaldmuseum in Hermeskeil erhielt 4000 Euro und das Museum "Geburtshaus Anselm Feuerbach" in Speyer 1000 Euro.

Den Hauptpreis von 4000 Euro überreichte Heidi Schumacher, Leiterin der Kulturabteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur. Für die rheinland-pfälzische Kulturpolitik sei dies ein wichtiges Ereignis, sagte Schumacher, "denn wir wollen mit diesem Preis neben einer hochwertigen Museumsarbeit gerade das bürgerschaftliche Engagement auszeichnen und weiter fördern." Der Museumsverband Rheinland Pfalz habe mit einer Fragebogenaktion das ehrenamtliche Engagement in den rheinland-pfälzischen Museen ermittelt. "Rechnet man die Angaben der 108 Häuser, die geantwortet haben, anteilig auf die haupt- und ehrenamtlich geführten Museen hoch, so kann man von rund 50 000 Menschen ausgehen, die sich für die Museen im Land engagieren." Nach Meinung der Jury, die aus Vertretern der Museumsverbände aus Rheinland Pfalz, Baden- Württemberg und Hessen, der Medien und des Kulturministeriums bestand, sei in vorbildhafter Weise ein ideenreiches Konzept für ein regionalgeschichtliches Museum erarbeitet und umgesetzt worden, sagte Schumacher. Die Einbindung von Inszenierungen, Guckkästen, Hörstationen und Filmsequenzen böte Besuchern eine Vielfalt sinnlicher Wahrnehmung und fordere sie auf, selbst aktiv zu werden. Dass Besucher in diesem Museum zum Beispiel über eine Hörstation ein Gespräch zwischen Großmutter und Enkelin in der Küche verfolgen können, habe die Jury begeistert. So entstehe auch sprachlich ein authentisches Bild der Region. "Ein Applaus für dieses Haus". "Wir wussten zwar, dass wir ein besonderes Museum besitzen", sagte Museumsleiter Kurt Bach erfreut über die Preisverleihung. "Dass das Haus aber in Rheinland Pfalz unter den ehrenamtlich geleiteten Museen einen vorbildhaften Charakter besitzt, macht uns sehr stolz." Ein solches Museumsprojekt, das sich in seiner Aufbauphase über Jahre hinzog, könne nur in enger Zusammenarbeit eines Teams gelingen. Und hier seien die Bedingungen günstig gewesen, sagte Bach. Bei allem Lob dürfe man nicht Edmund Schömer vergessen, der vor fast 30 Jahren mit seiner Sammelleidenschaft den Grundstein für das Museum und somit den heute verliehenen Preis gelegt habe. Sonderausstellung "250 Jahre Keramik"

Einhergehend mit der Preisverleihung öffnete die Sonderausstellung "250 Jahre Faszination Keramik" im Hochwaldmuseum seine Pforten. Das Keramikmuseum und die Villeroy & Boch AG Mettlach stellten für diese Ausstellung ein Ensemble von edlen Keramikprodukten zur Verfügung. In ihrem Ursprung geht die Villeroy & Boch AG auf das Jahr 1748 zurück und verfügt somit in ihrer Sammlung über einen historischen Fundus an Keramik eines Vierteljahrtausends. Der Bogen spannt sich von Gebrauchsgegenständen aus der Anfangsperiode bis zu edler Keramik für die gehobenen Gesellschaftsschichten, also vom Spätbarock bis in unsere Tage. Die Sonderausstellung ist noch bis zum 30. Juli zu sehen. Das Hochwaldmuseum ist im Sommerhalbjahr geöffnet: montags bis freitags von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr, samstags von 10 bis 12 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr. Eintritt: drei Euro, vergünstigt 1,50 Euro, Familien mit Kindern unter 14 Jahren sieben Euro.

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