Ein Fisch im Wasser

PASCHEL. (hm) Für private Hobbys bleibt ihm kaum Zeit. Das Ehrenamt füllt ihn den ganzen Tag über aus. Denn: Seit mehr als 40 Jahren setzt sich Helmut Blau in der DLRG ehrenamtlich für andere ein.

Das Wasser von Schwimmanlagen hat Helmut Blau ein Leben lang begleitet. Vor rund 40 Jahren ist er in die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) eingetreten. Seit dem ersten Tag ist er dort aktiv, weit mehr, als es eine Mitgliedschaft erfordert. Dabei ist ihm auch sein heutiges Alter von 69 Jahren kein Hindernis. Der Vater von zwei erwachsenen Kindern war technischer Angestellter beim damaligen Straßenbauamt und bis 1976 bei der Straßenmeisterei als Bauaufseher beschäftigt, später zuständig für die Genehmigung von Leitungsverlegungen und im Bereich Oberflächen-Entwässerung der Kommunen zuständig. Auch als er 1998 in Rente ging, war die Beendigung des Ehrenamtes für ihn kein Thema. Sein Schwerpunkt in der Arbeit innerhalb der DLRG bedarf eines gewissen Fingerspitzengefühls und großem Einfühlungsvermögen. Seit 1980 hat er sich dem Behinderten-Schwimmdienst verschrieben. "Einmal in der Woche treffe ich mich mit geistig und körperlich behinderten Schülern nach der Schule in einem Schwimmbad in Trier. Mein Ziel ist es, dass diese Menschen das Schwimmen erlernen." Das erfordere seine ganze Kraft, erzählt Blau. "Aber es macht mir immer wieder Freude - insbesondere die Tatsache, dass bisher alle Behinderten in allen Schwimmlehrgängen vom Nichtschwimmer zum Schwimmer avancierten. Darauf bin ich sehr stolz." Der Erfolg kommt aber nicht von ungefähr. Viele Lehrgänge hatte er zu absolvieren, vier davon fanden alleine an der medizinischen Hochschule in Hannover statt. Stolz auf Blau ist natürlich auch die Stadt Trier. Die nämlich ehrte ihn kürzlich als Randsportler, der sich "um das Sportgeschehen der Stadt Trier große Dienste erworben hat".Ehefrau Veronika muss manchmal verzichten

Im Freibad "Hochwald" in Kell am See ist Blau, der auch 25 Jahre Pfarrgemeinderats-Mitglied und Schriftführer war, mit seiner DRLG-Erfahrung die zweite Hand des Schwimmmeisters. "Dabei muss ich mich nicht nur um das Geschehen im Wasser kümmern, sondern auch um das außerhalb der Becken, beispielsweise bei Bienenstichen", sagt Blau. Einen großen Teil seiner Zeit verbringt Blau, Inhaber des Verdienstzeichens in Gold, verliehen vom Sportbund Rheinland, und der Silbernen Ehrennadel, vor seinem Computer. Denn auch hinter den Kulissen ist Blau ständig in Aktion. "Als Schatzmeister im Bezirk Eifel-Mosel der DLRG bearbeite ich die Beitragsabrechnungen für alle 30 Ortsgruppen, da kommen schon einige Stunden zusammen. Es vergeht nicht ein Tag, an dem ich nicht für den Verein am Computer sitze." Für sich selbst versucht Blau doch noch etwas Zeit abzuzweigen. "Zweimal die Woche gehe ich zum Schwimmen. Dadurch fühle ich mich körperlich sehr fit." Ehefrau Veronika muss da schon manchmal auf ihren Mann verzichten. Doch alleine ist sie nicht. Ihre beiden Enkelchen, eines ein Jahr, das zweite zwei Wochen alt, seien ihr Hobby, in dem sie aufgehe.

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