Ein Mann für alle Fälle

Ein Rohdiamant im Hochwald: Hermann Meter aus Züsch feiert am 25. Januar seinen 70sten Geburtstag - und blickt auf ein ereignisreiches Leben voller Engagement zurück.

 „Wenn dir so viel Gutes wiederfährt, dann gibst du auch gern zurück!“ Das ist die Lebensdevise von Hermann Meter. Wenn er allein sein will, zieht sich der Menschenfreund in seine Schatzkammer und Schaltzentrale hinter seiner Garage zurück. TV-Foto: Hans-Josef Loch

„Wenn dir so viel Gutes wiederfährt, dann gibst du auch gern zurück!“ Das ist die Lebensdevise von Hermann Meter. Wenn er allein sein will, zieht sich der Menschenfreund in seine Schatzkammer und Schaltzentrale hinter seiner Garage zurück. TV-Foto: Hans-Josef Loch

Züsch. (jolo) Fußball ist sein Leben. Nicht nur: Tausendsassa Hermann Meter kickte, war Trainer, ist Sänger und seit über 35 Jahren Kommunalpolitiker. Nebenbei war und ist er Zugpferd für touristische Attraktionen seiner Heimat. Der ist er treu geblieben. Bis heute. Obwohl er seine Jugendzeit im saarländischen Wiebelskirchen verbrachte. Dort schaffte er wie sein Vater Paul auf der Hütt'. Im Eisenwerk wurde Jungspund Hermann auch zum ersten Mal mit dem runden Leder infiziert. Denn die Bundesligakicker von Borussia Neunkirchen malochten im Werk. Seinem Heimatverein FC Züsch diente er jahrelang als Mittelstürmer, anschließend war das Talent Spielmacher. Seinen Züschern blieb er treu, obwohl Theley und Eintracht Trier anklopften. Alle wollten damals ihn als Trainer haben, weil er Menschen führen konnte und dabei sachlich blieb. Meter konnte ein Spiel lesen wie Otmar Walter, Horst Eckel oder Rudi Gutendorf, die er alle persönlich kennt. Schöne Erfahrungen als Aktiver und später als Trainer bei elf Stationen überwogen die negativen Erlebnisse. Bitter enttäuscht war er, als ihm kurz vor dem Aufstieg mit dem SG Dhrontal in die Bezirksliga sechs Punkte abgezogen wurden. Er hatte unwissend einen nicht spielberechtigten Jugendlichen eingesetzt. Ein weiteres "Lieblingskind" des vierfachen Vaters ist der Züscher Hammer. Dass größte Industriedenkmal im Hunsrück hat der gelernte Maschinenbaumeister mit zehn Mitstreitern zu einer Touristenattraktion gemacht. Die Vorbereitungen zur Einweihung waren kaum abgeschlossen, da wurde der Hauptakteur schwer krank. Obwohl seine Rehazeit in Bernkastel noch nicht vorüber war, durfte er mit Genehmigung des Chefarztes seine Antrittsrede halten. Fußballer mit goldener Kehle

Der Allrounder hat es nicht nur in den Füßen, in den Händen, im Kopf, seine Stimme ist ebenfalls vom Feinsten. Seit 50 Jahren ist er im Züscher Gesangverein aktiv. In den letzten Jahren als Solist. Sport und Gesang - passt das? Der "Hochwälder Junge" hat es stets passend gemacht. Schon mit 17 musste er sonntags arbeiten bis 1 Uhr. Dann ging es mit dem Zug nach Türkismühle. Zwischenzeitlich in den Fußballdress geschlüpft, wartete am Bahnhof ein Freund mit dem Motorrad. Der brachte ihn nach Schillingen, wo er kickte. Auch für das neue Züscher Bürgerhaus hat er sich stark gemacht. "Heute wird es sehr gut angenommen, außer von einigen Verbohrten, die dagegen wettern", sagt Meter. Ebenfalls schaffte der Unruheständler, der beispielsweise mittags die Jugend und abends die Senioren trainierte, mit seinen Beziehungen und seinem unwiderstehlichen Mundwerk, dass in Züsch ein Rasenplatz entstand. Immer am Ball bleibt er auch bei der nostalgischen Hunsrückbahn: "Diese Touristenattraktion müssen wir kriegen, dafür kämpfe ich!" Der Antreiber, der sich dreimal täglich eine halbe Stunde auf seinem Ergometer fit hält, zieht dann noch einen Trumpf aus dem Ärmel. Die ersten Vorbereitungen für einen Supercup mit acht Verbandsgemeinde-Fußball-Auswahlmannschaften, dessen Erlös einem guten Zweck zukommt, stehen. Menschen wie Hermann Meter sind Schätze für ein Dorf. Hoffentlich kann der drahtige Rohdiamant noch lange für Züsch und den Hochwald wirken. Das wünschen zu seinem 70. Geburtstag, den er am Freitag, 25. Januar, feiert, neben seiner Frau Ilse, die er als besten Kumpel und Ratgeber bezeichnet, und seiner Familie viele Freunde, vor allem unzählige Fußballer, denen er eine Menge Positives mit auf den Lebensweg gab, sowie weitere Mitstreiter.

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