Ein Mann, viele Ehrenämter

ZERF. Als Dienstältester im Gemeinderat Zerf und im Verbandsgemeinderat kann Engelbert Jücker auf eine lange Zeit kommunalpolitischer Aktivitäten zurückblicken. Auch ansonsten ist der 65-Jährige in vielen Bereichen ehrenamtlich tätig. Davon konnten ihn auch gesundheitliche Rückschläge nicht abhalten.

38 Jahre lang hat Engelbert Jücker seinen Betrieb mit Sanitär, Heizung und Klempnerei betrieben, bevor er vor vier Jahren in Rente ging. In dieser Zeit als Firmenchef gehörte der 65-Jährige unter anderem mehrere Jahre dem Innungsvorstand der Handwerkskammer an. Ehefrau Gertrud, von Jücker liebevoll "Rudchen" genannt, blickt zurück: "Mein Mann hat so viel Zeit mit Ehrenämtern verbracht, dass ich die organisatorische Arbeit der Firma fast alleine gemacht habe. Ich weiß heute nicht, wie ich das geschafft habe." Das sieht der Vater von zwei Kindern und Opa von neun Enkeln heute genauso. "Meine Kinder haben mich zu selten gesehen", sagt Jücker. Aber nicht nur die Familie, auch die Gesundheit hatte in all den Jahren der ehrenamtlichen Aufopferung gelitten. Zwei Herzinfarkte hat Jücker erlitten, den letzten vor acht Jahren. Drei Bypass-Operationen waren notwendig. Seit 40 Jahren in der Kommunalpolitik aktiv

Herzstück seines ehrenamtlichen Engagements war und ist unbestritten die Kommunalpolitik. 40 Jahre Gemeinderat, davon 10 Jahre als Ortsbürgermeister, 35 Jahre Verbandsgemeinderat, davon 20 Jahre als Beigeordneter, sprechen eine deutliche Sprache. "Ich bin Dienstältester in beiden Gremien", sagt der CDU-Mann. Er habe noch der damaligen Amtsvertretung Saarburg-Ost angehört, so Jücker. In all diesen Jahren sei 1981 die 1000-Jahr-Feier von Zerf das schönstes Erlebnis gewesen. "Jeder im Ort hat sich bei diesem Fest in irgendeiner Form eingebracht", erinnert sich Jücker. Ein besonderes Ereignis war aus seiner Sicht auch die Errichtung des Heimatmuseums. Auch Musik spielt in Jückers Leben eine wichtige Rolle. Seit 55 Jahren singt er im Kirchenchor. 20 Jahre lang war er dessen Vorsitzender. Heute ist er Ehrenmitglied des Chors. "Dort habe ich alle Stimmen durchlaufen und bin jetzt beim Bass gelandet." Auch sonst war Jücker stets mit der Kirche verbunden. Messdiener und Stammesführer der Pfadfinder war er. Zudem gehörte er zwei Jahrzehnte dem Pfarrgemeinderat an. Büttenredner und Ahnenforscher

30 Jahre Sitzungspräsident im Zerfer Karneval, Ehrenmitglied und Büttenredner sind die andere Seite des Engelbert Jücker. Heute singt er bei den "Zerfer Hunnen", deren Gründungsmitglied er ist. Auch bei der DRK-Ortsgruppe Kell am See, beim Zerfer Jugendclub, der Volkstanzgruppe und dem Tennisverein, zählt er zu den Mitbegründern. Zudem war er mehrere Jahre aktiv in der Feuerwehr und zudem zwölf Jahre Laienrichter beim Schöffengericht. Aber auch Hobbys gibt es im Leben von Jücker. Groß ist sein Interesse an der Volks-, Heimat- und Familienkunde. Eine Familienchronik für seine Familie hat er erstellt, darüber hinaus mehrere Ahnentafeln für die eigene Familie, aber auch für Freunde und Verwandte. Gern reist er mit seinem "Rudchen" in andere Länder, "um andere Kulturen kennen zu lernen. Im Winter ist zu Hause Werkeln angesagt. Am vorigen Weihnachtsfest sei beispielsweise eine riesige neue Krippe fertig geworden, erzählt Jücker. Auch Ehefrau Gertrud war neben der intensiven Arbeit für die Firma ehrenamtlich aktiv. So fungierte sie 40 Jahre lang als DRK-Helferin. Zudem singt auch sie seit fast einem halben Jahrhundert im Kirchenchor.

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