Hermeskeil. "Seit meiner Kindheit bin ich fasziniert von dieser Spielzeugtechnik. Es ist, als ob man ein Stück Jugend in der Hand hält", erklärt Horst Oberkirch aus Trier das Gefühl eines Sammlers von Modelleisenbahnen. Gemeinsam mit seiner Frau Marlene ist er Stammgast auf Modellbahnbörsen, auch der in der Hermeskeiler Hochwaldhalle. Vielleicht gibt ja noch eine Lok, die noch gut zu den bereits über 200 vorhandenen passt.

Hobbymodellbahn-Virus infiziert ganze Familien

Rund 30 Aussteller boten die Objekte der Begierde an, ob zum Verkauf oder zum Tausch und Fachsimpeln unter Gleichgesinnten. Spielzeug nur für Kinder? Nein, Modellbahnen sind etwas für drei Generationen.

Ausstellungsmacher Hans-Günther Wenner aus Konz beispielsweise hat das Hobby von Vater Reinhard (68) "geerbt". Der gesamte Familienclan ist "infiziert" mit dem Hobbymodellbahn-Virus.

Bei dieser dritten Modellbahn- und Autoausstellung waren jedoch weniger Interessenten gekommen als früher. Auswirkung der Krise? Niemand weiß das.

Sammler und Menschen mit einer Modellbahnanlage, beide treffen sich auf solchen Börsen. "Die Grenze zwischen diesen beiden Fraktionen ist aber fließend", stellt Ausstellungsmacher Wenner fest.

Auf jeden Fall muss das frisch erworbene Stück gleich getestet werden. Dafür gab es zwei Teststrecken, mit Digital- und Analogsystem.

So ganz glücklich ist Wenner mit der Aufrüstung der Modelle durch immer mehr Elektronik nicht: "Die Sachen werden immer empfindlicher und sind kaum noch selbst zu reparieren." So werden auch künftig Modellbahnbörsen nicht aussterben.

Denn hier gibt es noch die historische Wertarbeit und die Ware kann direkt auf ihre Qualität hin geprüft werden. Das kann kein Internet-Auktionshaus bieten.