Ein echter "Eisenmann"

DAMFLOS. Eins ist der Damfloser Volker Pink ganz bestimmt nicht: ein Weichei. Der 35-jährige Polizist hat – ganz im Gegenteil – bei mehreren Triathlon-Wettkämpfen bewiesen, dass er ein echter "Eisenmann" ist.

Der Anfang endete mit einem totalen Fiasko: 1992 startete Volker Pink erstmals bei einem Triathlon, dem Ausdauer-Dreikampf aus Schwimmen, Rad fahren und Laufen. Doch schon nach 500 Metern war für den Damfloser im Baumholderer Weiher Schluss. "Ich musste aufgeben und hab mich schon ziemlich geschämt", erinnert sich Pink an seine völlig verpatzte Premiere. Dabei war er damals keineswegs untrainiert an den Start gegangen. Schon damals war der Damfloser ein passionierter Rennrad-Fahrer, kickte zudem noch ab und zu beim FC Züsch mit. Entmutigen ließ sich Pink von diesem niederschmetternden Erlebnis aber nicht. Er blieb dem Sport treu und hat heute - 13 Jahre später - neben vielen Wettkämpfen auf kürzerer Distanz insgesamt zwölfmal bei einem "Iron Man" gefinisht, wie es in Triathlon-Kreisen heißt. Das bedeutet für die Athleten: 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren und quasi zum Dessert noch einen Marathonlauf über 42 Kilometer. Pinks persönliche Bestzeit für diese Plackerei steht bei zehn Stunden und 46 Minuten, wobei er von sich selbst sagt, "dass ich alles kann, aber in keiner Disziplin so richtig gut bin". Ohne zeitintensives Training sind solche Leistungen nicht zu schaffen. Pink kann jedoch von seiner beruflichen Tätigkeit als Polizist profitieren. "Weil Laufen Dienstsport ist, habe ich die Möglichkeit, jeden Tag zwei Stunden zu trainieren", sagt der 35-Jährige. Fürs Schwimmen konzentriert er sich auf die Sommerzeit und findet dafür nach eigenem Bekunden im Hermeskeiler Freibad "optimale Trainingsbedingungen". Mit dem Rennrad zur Dienststelle in Koblenz

Dass er jeden Tag zu seiner Dienststelle in Koblenz pendeln muss, ist für Pink keine große Belastung. Er habe drei Jahre in der Stadt am Deutschen Eck gewohnt, sich dort aber nie wohl gefühlt. Jetzt lebt er wieder in seinem Heimatort und nimmt dafür auch gern die Strecke von 150 Kilometer pro Weg in Kauf. Zumal es so für Pink noch einen angenehmen Nebeneffekt gibt: "Sobald das Wetter gut ist, fahre ich einmal pro Woche mit dem Rad nach Koblenz, übernachte auf der Dienststelle und fahre am anderen Tag zurück." "Warum tu' ich mir das überhaupt an?" - diese Frage habe er sich in seiner Karriere eigentlich nur kurzzeitig gestellt, sagt Pink. Das war, als er unbedingt die Qualifikation für den legendären "Iron Man" auf Hawaii schaffen wollte. "Das war Stress pur und ich kenne viele andere Triathleten, die auf der Strecke geblieben sind und nicht mehr weitergemacht haben, weil sie an diesem Ziel gescheitert sind", so Pink. Inzwischen bedaure er es aber nicht mehr, dass er das Ticket nach Hawaii nie lösen konnte. Denn: "Mit Roth habe ich mein persönliches Hawaii gefunden." So schwärmt Pink von dem bekannten Triathlon in Franken mit Zuschauermassen am Streckenrand, die an Tour de France-Etappen erinnern. Die Grenzerfahrung, bis an den Rand der eigenen Leistungsfähigkeit und manchmal sogar noch darüber hinaus zu gehen, ist für Pink zwar nach wie vor das Faszinierende an seinem Sport. Eins ist ihm aber dennoch wichtig: "Es soll mir auch mit 50 Jahren noch Spaß machen."

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