Ein gesunder Haushalt

Warum eine Straße ausbauen, wenn sowieso die Kanäle saniert werden müssen? Warum keinen neuen Parkplatz anlegen, wenn sowieso gerade gebaut wird? Zielstrebig zeigt der Ortsgemeinderat Zerf, wie man Geld spart, und tritt gegenüber der Kommunalaufsicht in Trier selbstbewusst in Sachen Friedhofsgebühren auf.

 Die Straße „Mühlenflur“ wird erst in ein paar Jahren mit der Kanalsanierung ausgebaut. Das ist für alle Beteiligten die billigste Lösung. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Die Straße „Mühlenflur“ wird erst in ein paar Jahren mit der Kanalsanierung ausgebaut. Das ist für alle Beteiligten die billigste Lösung. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Zerf. (doth) Die Straße "Mühlenflur" ist das Dauerthema für Ortsbürgermeister Manfred Rommelfanger und seine Räte. Nach einem Teilausbau wurden alle Anlieger zu Ausbaubeiträgen herangezogen. Ein Teil von ihnen klagte sogar, weil vor ihrer Haustür trotz Zahlung alles noch so aussieht wie früher. "Die Gesamtkosten für den Ausbau der restlichen 150 Meter würden die Ortsgemeinde 175 000 Euro kosten", machte Rommelfanger klar. Die Anlieger, die schon einmal Beiträge gezahlt haben, genießen eine 20-jährige Schonfrist.

Nun kommen die Verbandsgemeindewerke ins Spiel. Die stellten fest, dass die Kanalisation in besagtem Teilstück der Mühlenflur marode ist. Mittelfristig müsse alles saniert werden. So beschloss der Rat, so lange zu warten und bis dahin nur die gröbsten Mängel zu beheben.

Ebenso wurde ein anderer Punkt der Tagesordnung angegangen: der geplante Parkplatz für die Nutzer des Ruwer-Radweges. Da die Bahnhofstraße gerade ausgebaut wird, soll in diesem Bereich auch ein neuer Parkplatz entstehen, der zudem noch für Feste geeignet sein wird. Damit dort dann auch groß gefeiert werden kann, entschloss sich der Rat, in der Bahnhofstraße einen Strom-Festplatzverteiler zu installieren. Ein erstes Angebot für den Stromverteiler beläuft sich auf 7560 Euro.

Bei so viel Sparwillen und einem ausgeglichenen Haushalt wollte sich der Rat ungern vom Kreis vorschreiben lassen, wie hoch die Friedhofsgebühren sein sollen. Die Anhebung derselben wurde von der Kommunalaufsicht angemahnt. Rommelfanger stellte fest: "Zerf hat bewiesen, dass man einen gesunden Haushalt führen kann." Erst im letzten Jahr habe man die Friedhofsgebühren angehoben und wolle jetzt ein politisches Zeichen setzen. Unter "Verschiedenes" stellte Ahnenforscher Heribert Scholer aus Schillingen sein neues Buch über die Einwohner der ehemaligen Bürgermeisterei Zerf von 1650 bis 1899 vor, das bei entsprechendem Interesse in den Druck gehen soll.

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