Ein neuer Stall von Bethlehem

Die historische Weihnachtskrippe in Kell am See ist nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten erstmals wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

 Emily und Jana-Michelle bestaunen den Hauptteil der riesigen raumfüllenden historischen Weihnachtskrippe in Kell am See. TV-Foto: Hans Muth

Emily und Jana-Michelle bestaunen den Hauptteil der riesigen raumfüllenden historischen Weihnachtskrippe in Kell am See. TV-Foto: Hans Muth

Kell am See. (hm) Anfang des Jahres 2005 erklärte sich eine tatkräftige Gruppe von Männern bereit, die wertvolle Weihnachtkrippe von Grund auf zu restaurieren (der TV berichtete). Holzwürmer, Fäulnis und der marode Krippenraum im Dachgeschoss über der Sakristei stellten die Restauratoren vor große Aufgaben.

Das handwerkliche Geschick der aus verschiedenen Berufszweigen stammenden ehrenamtlichen Mitarbeiter hat Beachtliches vollbracht. Der gesamte Raum wurde verändert, die Dachflächen neu isoliert und eine neue Decke eingezogen. Zusätzlich wurde auch ein Heizkörper eingebaut, der den beaufsichtigenden Personen und den Besuchern einen angenehmen Aufenthalt ermöglichen soll. Bei den Krippenbauten mussten einige Teile vollkommen neu hergestellt werden, da eine Renovierung nicht mehr möglich war, beispielsweise der Stall von Bethlehem.

Die Keller Weihnachtskrippe geht auf den krippenbegeisterten Jakob Reischig (geb. 1843 in Kapellen-Stolzenfels bei Koblenz) zurück, der Kontakte zu Tiroler Bildschnitzern hatte. Um 1870 begann Jakob Reischig sein Krippenwerk und arbeitete fast fünfzig Jahre lang daran. Nach zehn Jahren war seine Krippenlandschaft schon so umfangreich, dass er sie im großen Saal des damaligen Hotels Lahneck in Kapellen-Stolzenfels zur Besichtigung ausstellen konnte. Nach dem Tode von Jakob Reischig gab es Probleme mit der komplizierten Aufstellung im Hotel Lahneck und so kam die Krippe nach Bad Bertrich, wo sein Sohn Maximilian wohnte. Nach dessen Tod fand sich niemand, der sich um die inzwischen auf Hunderte von holzgeschnitzten Figuren angewachsene Weihnachtskrippe kümmerte und so verkaufte die Witwe einen großen Teil der Krippe an den Keller Pastor Nikolaus Weber.

Öffnungszeiten jeweils an den Adventssonntagen 14 bis 17 Uhr und ab 25. Dezember 2009 bis 6. Januar täglich 14 bis 17 Uhr. Anmeldung unter Telefon 06589/1278 oder 06589/7761.

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