Ein toller Verein - nicht nur für "Mütterchen"

Die Reinsfelderin Elfriede Hanke zählt zu den Menschen, die aus dem Dorfleben nicht wegzudenken sind. Doch sie selbst sieht ihr Engagement als selbstverständlich: "Ich bin gern aktiv und helfe mit."

Reinsfeld. (urs) Eigentlich heißt sie Elfriede Hanke. Doch für Reinsfelder bleibt die frühere stellvertretende Leiterin des Kindergartens ihre "Tante Friedel". Dass die angehende 70-Jährige - im April feiert sie ihren runden Geburtstag - aus dem Dorfleben nicht wegzudenken ist, hat aber andere Gründe. "Die Friedel kann nie nein sagen", würdigt Marianne Welter, Kassiererin der Frauengemeinschaft, die Verdienste ihrer Mitstreiterin. Gleich welcher Verein bei ihr anklopfe - sie habe für alle ein offenes Ohr.Doch mittlerweile möchte die ehemalige Vorsitzende der Frauengemeinschaft ein wenig kürzer treten. Acht Jahre hatte sie das Amt inne und das "nicht einen Tag bereut", wie sie versichert. Dass sich nun bei den Vorstandswahlen Jüngere gefunden haben, die Verantwortung übernehmen, ist dennoch ganz in ihrem Sinn. Bedauerlicherweise hafte der Frauengemeinschaft so ein bisschen das Image einer "Mütterchen"-Gemeinschaft an. Dabei sei es wirklich wert, dort mitzuarbeiten. Sie hofft, junge Mitglieder für den Verein gewinnen zu können. Denn die Frauengemeinschaft sei ein Verein, der sich sehr für Frauen engagiere. Umso mehr schmerzt sie, dass "Frauen bis 50 denken, sie wären zu jung". Dabei sei das nicht immer so gewesen, erinnert sie sich. Frauen ihres Alters seien nach der Hochzeit sofort der Frauengemeinschaft beigetreten: "Das war so gang und gäbe - das gehörte einfach dazu." Sie selbst verbindet zudem nur positive Erinnerungen mit ihrer Mitgliedschaft. Seit 1961 ist sie schon dabei und hat an etlichen Tagesfahrten teilgenommen. Ein sehr schöner Ausflug sei eine Halbtagestour zum Kloster Himmerod gewesen, wo sich Hunderte von Frauen trafen. Was sie an Touren wie diesen schätzt, sind die gemeinsamen Gottesdienste sowie Spaziergänge im Gebet oder die anschließenden Mahlzeiten. Obendrein hat ihr die Theatergruppe der Frauengemeinschaft ermöglicht, ihr schauspielerisches Talent zu pflegen. 25 Jahre spielte sie dort mit. Abgesehen davon gestalte die Reinsfelder Frauengemeinschaft die Maiandachten, baue die Krippe auf oder lade zu Abendwanderungen ein. Und bei Festen wie der 1025-Jahr-Feier oder an Karneval seien die Frauen auch immer dabei.Aktiv auch auf Bundesebene

"Die Frauengemeinschaft ist schon ein toller Verein", betont die Mutter einer Tochter und dreifache Großmutter. Allerdings hat sie dabei nicht nur das örtliche Engagement vor Augen. Wie etwa den Erntedankteppich oder den Strickkreis, der seit Jahren Bedürftige unterstützt. Sie erkennt auch das bundesweite Engagement des in Düsseldorf ansässigen Dachverbandes an. So finanziere der Diözesanverband Trier die Ausbildung von "Barfußanwältinnen" in Pakistan. Diese kümmerten sich um Frauen, die oft willkürlich entstellt und aus dem Familienverbund verstoßen wurden.Infos zur "Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands: Telefon 0651/994869-0 oder im Internet unter www.kfd-trier.de.

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