Ein tolles Debüt mit möglichen Folgen

Gusenburg · Mit einem Kino-Abend mit Live-Konzert hat der Musikverein Lyra Gusenburg seinen Besuchern einen Riesenspaß beschert. Das Erstlingswerk der Filmemacher erntete viel Lob und begeisterten Applaus, was auf Wiederholungen oder gar weitere Filme hoffen lässt.

 Die von Dietmar Knippel dirigierten Musiker des MV Lyra Gusenburg spielen in der Grenderichhalle Stücke aus Filmen, die im Hintergrund beim musikalischen Kino-Abend auf der Leinwand zu sehen sind. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die von Dietmar Knippel dirigierten Musiker des MV Lyra Gusenburg spielen in der Grenderichhalle Stücke aus Filmen, die im Hintergrund beim musikalischen Kino-Abend auf der Leinwand zu sehen sind. TV-Foto: Ursula Schmieder

Gusenburg. Wer der Liebling der Massen war, ist an diesem Abend in der Gusenburger Grenderichhalle schwer auszumachen: Die coolen Jungs des A-Teams und die Ennio-Morricone-Westernhelden heimsten gleichermaßen frenetischen Applaus ein. Ebenso die Beatles, die etliche Zebrastreifen überquerten, und natürlich die Stripper, die - trainiert von Liane Blau -, ihre Hüften schwangen.
Gleich zu Beginn von "Der Film", dem Debütstreifen des Musikvereins (MV) Lyra Gusenburg, ernteten einige Darsteller wahre Begeisterungsstürme. Sie ließen sich bei der Gründungsversammlung 1924 über die Schulter schauen für das etwas andere Jubiläumskonzert.
Die Darsteller seien vor 90 Jahren natürlich nicht dabei gewesen, erklärte Moderator Johannes Trampert. Doch sehr wohl 1955 bei der Neugründung des Vereins. "Diese Produktion ist reinste Handarbeit", sagte Trampert, der das Filmplakat entwarf sowie die Werbespots drehte und schnitt. Die beiden Säulen des Vereins seien das Musizieren und die Geselligkeit.
Beim Filmabend mit Popcorn-Verkauf glänzten die Musiker aber nicht nur als Schauspieler. Passend zu den im Hintergrund laufenden Leinwandepisoden spielten sie die jeweilige Musik - und das natürlich live und teils in angemessener Kleidung. So dirigierte Dietmar Knippel, im Film Mundharmonika-Rächer Charles Bronson, als Cowboy gekleidet, der auch das Banjo beherrscht. Für sein Schauspieler-Debüt erntete er ebenso wie Hans Hoffmann alias A-Team-Chef Hannibal Smith viel Applaus.
Und der Oscar geht an ...



Für den Gusenburger Oscar reichte es dieses Mal allerdings bei beiden nicht. Die im Anschluss an das Filmkonzert verliehene Auszeichnung für den besten Darsteller sicherte sich Wendel Biwer. Er spielte nicht nur in allen Episoden mit, sondern führte auch Regie - gemeinsam mit Kamerafrau Chris Jakobs. Ihr überreichte Musikerkollege Markus Brell ebenso einen Oscar wie Trampert für seine Moderation.
Alles in allem wirbelten 50 Darsteller und Statisten über die Leinwand des Gusenburger Debütstreifens - nicht eingerechnet die Darsteller in den teils eingefügten historischen Filmaufnahmen. Die historischen Stücke wurden zur Verfügung gestellt von Günter Dellwo, Ottmar Jakobs, Hermann-Josef Jakobs und Eberhard Klauck.
Das Publikum war voll des Lobs. "Das war super, sehr gut", kommentierte Wolfgang Trampert aus dem saarländischen Sitzerath. Rosemarie Piter fand schon allein die Ideen toll. So übernahm etwa Ortsbürgermeister Josef Barthen als Polizist mit Trillerpfeife eine Nebenrolle im Stripper-Film. Für Piter steht daher fest: "So etwas ist nur in Gusenburg möglich", wo die Leute noch ausgingen und die Vereine sich gegenseitig unterstützten.
Wendel Biwer spricht von einer überwältigen Resonanz, die den MV möglicherweise zu weiteren Filmen anspornt: "Die Ideen sind schon im Kopf." Auf jeden Fall wollten sie beim nächsten Konzert im März erneut einige Ausschnitte zeigen. urs

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