Ein vages Bündnis mit Frau Holle für die beiden Hochwälder Skiclubs

HERMESKEIL/NEUHÜTTEN · Drei schneereiche Wochen im Januar haben den freiwilligen Helfern der beiden Hochwälder Skiclubs die meiste Arbeit gemacht. Doch der Aufwand hat sich für Betreiber und Skifahrer gelohnt.

Bis zum kalendarischen Frühlingsanfang sind es zwar noch zwei Wochen, doch der Winter hat sich - zumindest aus Sicht der beiden heimischen Skiclubs in Hermeskeil und am Dollberg - bereits verabschiedet. Ski fahren im Hochwald, das geht jetzt definitiv nicht mehr. Zeit also, um bei den Vereinen einmal nachzufragen, wie sie mit der diesjährigen Saison zufrieden sind, und vielleicht auch einen vorsichtigen Ausblick zu wagen.

Während der Skiclub Hermeskeil sein Augenmerk vorrangig auf das Spuren und Pflegen der Loipen für seine Mitglieder, aber auch für Gäste und Touristen legt, sind die "Dollberger" in Neuhütten schon aufgrund ihrer exponierten Lage mit 300 Meter langer Piste, Lift, Flutlicht und Skihütte für den alpinen Betrieb geeignet. Beide Vereine hatten in diesem Winter vor allem im Januar etwa drei Wochen lang richtig gut zu tun.

"Da hatten wir mitunter mit über 300 Gästen richtig volles Haus", sagt der Vorsitzende Hans-Josef Schmitz. Da beide Vereine alle Leistungen ehrenamtlich erbringen, und man am Dollberg auch noch eine Rodelbahn und eine Bahn für aufblasbare LKW-Schläuche "in Schuss halten" muss, bedeutet das eine enorme Belastung für die Vereinsmitglieder.

Der Dollberg-Pokal "Der Höhepunkt in diesem Jahr war sicherlich das Rennen um den Dollberg-Pokal. Da kamen dann auch viele Skifahrer aus Trier und Umgebung und aus dem Saarland. Wir haben uns als kleine, aber feine Alternative zum Erbeskopf rumgesprochen." Die Rennen trug der Verein in Zusammenarbeit mit dem Skibezirk Rheinland aus. Die geplanten Bezirksmeisterschaften am 19. Februar mussten allerdings wegen Schneemangels ausfallen. Auch am vorgesehenen Ausweichtermin 5. März wird nicht mehr gefahren werden können.
Hin und hergerissen zwischen Spurbob umrüsten, Loipen präparieren, Meetings an- und dann doch wieder absagen war man auch beim Skiclub Hermeskeil. In den ersten drei Wochen des Januars aber habe der Verein viel zu tun gehabt. "Die Loipe am Adrian haben wir in dieser Zeit mehrfach gespurt. Zunächst nur für den klassischen Langlauf, dann auch noch für die Skating-Technik, als die Schnee-Auflage stärker wurde", sagt der Vorsitzende Jochen Wilhelmi.

In dieser Zeit habe sich das Spurgerät, das sich der Verein vor einigen Jahren für etwa 15 000 Euro gebraucht gekauft habe, sehr bezahlt gemacht. "Wir möchten die Möglichkeit zum Ski-Langlauf ja nicht nur unseren Vereinsmitgliedern, sondern allen Gästen im Hochwald anbieten.", sagt Wilhelmi und fügt hinzu: "Wenn man dann an den Wochenenden sieht, dass die Parkplätze alle belegt sind und die Leute mit ihren Brettern rund um Hermeskeil unterwegs sind, dann weiß man, wofür man geschafft hat."

Die Frage, ob sich die Anschaffung des Spurbobs für einen doch relativ kleinen Skiclub denn amortisiert habe, beantwortet der Vereinschef mit einer Gegenfrage: "Was hätten wir sonst damit machen sollen? Auf die Bank stellen? Da ist es hier als Service für die Allgemeinheit besser aufgehoben." Zumal die Loipen rund um Züsch und Neuhütten wegen des neuen Nationalparks nicht mehr gespurt werden könnten. Bis auf den schneereichen Winter 2010/2011, als es von der Stadt einen Betriebskostenzuschuss gegeben habe, seit auch beim Skiclub Hermeskeil wie bei den Dollbergern alles in Eigenleistung erbracht und finanziert worden. Für die nächste Saison haben beide Vereine nur einen Wunsch: dass der Winter mal wieder etwas früher einsetzen möge. Zumindest in dem Maß, dass man auf dem Hochwald genug Schnee und Eis unter die Bretter bekommt. Vom Wohlwollen Frau Holles hängt halt alles ab. Ein Bündnis, das oft sehr vage ist.

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